In einem Land, das keine Könige kennt, nennen sie sich frech THE ROYALS und machen damit gleich klar, dass hier keine lokale Holpermusik daher kommt, sondern majestätische Sounds mit internationalem Anspruch. Wer nun aber Stadionrock im Stile von Queen oder auch Kings of Leon erwartet, fehlt ebenfalls. “Endzeitpop” ist eine geballte Ladung an frischem, brillant gespieltem Indie-Rock, der sich mit den Grössten des Genres leicht messen darf.
Dort ein fein verwebtes Julian Cope-Zitat, hier eine Harmonie, wie sie die Psychedelic Furs in der Hochblüte trieben, dann eine angedeutete Verneigung vor Blumfeld, immer aber eigenständig und getragen von der starken, eindringlichen Stimme von Songschreiber Sam Kunz. The Royals schaffen es, mit “Endzeitpop” eine Scheibe vorzulegen, auf der jeder Track – sechs in Englisch, fünf in Deutsch - ein Hit sein könnte, für Füller hat es keine Sekunde Platz!
Zu Kunz’ Gitarren und Texten – oft eine Gratwanderung zwischen abgrundtiefer Melancholie und dem unbeirrbaren Drang, dennoch nach vorne zu schauen – gesellt sich treibend, aber unaufdringlich, das filigrane Spiel von Drummer Roger Cadalbert, eingebettet in eine grosse, warme Produktion aus dem Hause Hahn & Hahn im Studio E.L.C.H. in Deutschland.
Anspieltipps? Schwer zu sagen – Ist das dunkle Epos “Umhüllt” mit Kunz’s trotziger Behauptung “Diese Welt ist nicht der Beweis!” die erste Single? Oder soll die traurig-wahre Pop-Perle “Disappointed Heart” ausgekoppelt werden, der kurze Knaller “Out of Ashes” oder der unverzagte Aufruf “Glücklich scheitern?”
Endzeitpop ist ein Fünf-Sterne-Debut, mit dem THE ROYALS ihren Einstand im Adel des europäischen Pops geben. Der King ist schon lange tot, es leben THE ROYALS!