Biography
BDC ist tot. Es lebe die Beat Dictator Crew. Nach drei Alben und unzähligen Gigs von Ruanda bis Kanada haben die Sankt Galler Rap-Veteranen (est. 1998) ihren Sound einmal komplett in seine Einzelteile zerlegt und neu zusammengebaut. Das Resultat heisst „Columbus“ und steht in erster Linie für Horizonterweiterung. Ähnlich dem visionären Genuesen sind die letzten Deutsch rappenden Schweizer zu ungewissen Ufern aufgebrochen, um am Ende etwas zu entdecken, dass es an sich schon vorher gab (die Älteren unter uns können sich noch an die grausamen Crossover-Experimente der 90er erinnern) und es von Grund auf neu zu gestalten.
CRF & Flip (Lyrics), Maedae (Keys & Beats) und DJ ILL-O hatten zwar wie meistens keinen Masterplan, sie waren sich aber in einem einig: Der Sound musste rauer und organischer aus den Boxen dröhnen! BDC hat sich immer über die Bühne definiert und auf der Suche nach dem ultimativen Live-Kick ist man schliesslich über Flo (Bass) und Dominik (Drums) gestolpert, die dem musikalischen Hexagon einen dicken fetten Live-Stempel aufdrücken. Diktatoren-untypisch hat man schnell entschlossen, dass das Projekt nicht als reiner "Rapper-mit-Band"-Live-Act funktionieren kann. Die neuen Musiker haben volles Mitspracherecht. Die gesamte EP wurde als Band geschrieben und eingespielt. Das hat am Ende über 1.5 Jahre gedauert und einen Selbstfindungsprozess ausgelöst, an dessen Ende die Platte nun das gesamte Spektrum der verschiedenen musikalischen Einflüsse reflektiert. CRF's verspultes Kopfkino trifft auf Maedae's Vorliebe für Filmmusik-reife Songstrukturen und ILL-Os Turntablism-Roots verschmelzen mit hochenergetischen Live-Drums.
"Columbus" funktioniert praktisch als Symbiose aus drei Bands: der lyrische Anspruch, die unbedingte Tanzbarkeit und der Kopfnick-Faktor eines klassischen Hiphop-Acts vermischen sich mit der energetischen Live-Attitüde einer Punkband und dem feinen Gespür für Melodien und Höhepunkte, das einen grossen Indie-Act ausmacht.
Für die Executive Production zeichnen sich das Produzententeam Sonal Swamijee Schönfeld (u.a. Kay One) und KNS tha engineer (u.a. Swizz Beatz, Styles P, Alicia Keys) verantwortlich. Sie haben „Columbus“ ein ureigenes Sound-Design verpasst, das auf gecroonten Hooks, geshreddeten E-Gitarren und 70ies Rhodes durch die Boombap-Landschaft stampft. .Sechs geballte Tunes einer Band, welche die Zukunft bereits durchs Fernrohr erkennen kann.