Biographie
Wohl zum ersten Mal trifft ein Jazz-Quartett auf ein klassisches Bläserquintett, hier vertreten durch Instrumente im unteren Register: Altflöte, Englischhorn und Kontrabassklarinette, die zusammen mit Horn und Fagott zu wärmeren, intensiveren und harmonisch reicheren Klängen beitragen.
„Alte Märchen und Legenden unserer Herkunft“ oder „überliefertes folkloristisches Erbe“: egal wie man das nennt, Marco Santilli gefiel die Idee, die Geschichten eines „kollektiven Unbewussten“ (C. G. Jung) in der Musik zu verewigen. Erzählungen, die so überraschend sind, dass sie das moderne Fantasy-Genre übertreffen. Das wunderbare Gefühl des Übernatürlichen regte ihn an, mit „irdischen“, akustischen Musikinstrumenten nach unerhörten Klangmischungen zu suchen, als ob er jene Protagonisten einer bäuerlichen Realität symbolisieren wollte, die sich mit den legendären Geschichten in der „stüa“ (Stube) ihres Heims unterhielten.
Das zweite Album "Sujazzstiva" wurde in den Hardstudios Winterthur in Koproduktion mit SRF2 Kultur aufgenommen. Dieses weltweit wohl einzigartige Ensemble aus 9 Profimusikern entstand 2015 dank Kompositionsaufträgen des Internationalen Musikfestivals Alpentöne an Marco Santilli, aus denen das Album "La Stüa" (Unit Records, 2017) hervorging. Die Uraufführung wurde zeitgleich auf Rete Due und SRF2 ausgestrahlt. "Sujazzstiva" bedeutet "anregend" und setzt sich aus "Jazz" und "stiva" zusammen (eine Bündner Variante von "stüa", um den Diskurs der ersten CD "La Stüa" fortzusetzen und diesmal auch ein Märchen aus dem italienischen Graubünden vertont zu haben). Die 10 neuen Kompositionen sind von Geschichten aus der italienischen Schweiz inspiriert, die meisten von ihnen sind in den vier Bänden "Il meraviglioso. Leggende, fiabe e favole ticinesi" (Armando Dadò).
Line-up:
Marco Santilli (clarinet, bass clarinet, compositions)
Julio Azcano (guitar)
Marina Vasilyeva (piano)
Fulvio Maras (percussion, drums)
Isabell Weymann (alto flute, piccolo, flute)
Davide Jäger (english horn, oboe)
François Rieu (french horn)
Alessandro Damele (bassoon)
Azra Ramic (contrabass clarinet, vocals)