Biography
"NENNT ES VERSCHWENDUNG VON TALENT"
Mit „STILL“ veröffentlicht die Rapperin Anna Frey eine Solo-EP auf der sie zum ersten mal alle Songs komplett selbst produziert hat. Und sie wendet sich damit vorübergehend wieder mehr dem klassischen Rap zu.
„Still“ heisst die neue Solo-EP der Zürcher Rapperin Anna Frey. Der Name nimmt Bezug auf ihre erste EP „Still young“ die vor 11 Jahren erschienen ist. Seither hat die heute 30 jährige Anna Frey vier Alben veröffentlicht, drei davon als
Duo ANNA & STOFFNER mit dem Gitarristen Flo Stoffner. Gemeinsam haben die beiden Songs geschaffen, die sich jenseits von irgendwelchen Musikgenres und Hip-Hop-Dogmen bewegen, sondern einer Mischung aus Rap, Pop, Jazz, Rock, Punk und improvisierter Musik entspringen. Und auch live haben sie mit Emanuel Künzi am Schlagzeug und Vincent Membrez am Synthesizer einen veritablen Band-Sound entwickelt.
Mit „Still“ wendet sich Anna Frey nun vorübergehend wieder mehr dem klassischen Rap zu. Und weil sie eine „Sehnsucht nacht primitiven Beats hatte“, hat sie diese auch gleich selbst auf ihrem Computer programmiert, gemischt und gemastert. „Ich hatte Bock mal wieder einfach zu rappen über Beats. Zu hause in meinem Zimmer. So wie früher, ohne Geld, ohne Verantwortung für andere und ohne den Anspruch auf technische Perfektion.“ Dabei ist eine überraschende EP entstanden. Man hört ihr an, dass sie nicht in einem professionellen Studio aufgenommen und nachbearbeitet wurde aber genau das scheint auch Freys Plan gewesen zu sein: "Nennt es Verschwendung von Talent, nennt es Art Brut, nennt es Trash", so ihr Kommentar dazu. Die Texte sind gesellschaftskritisch und poetisch, gleichzeitig auch immer wieder lustig und leichtfüssig. Die Beats stehen mal ganz im Dienste des Textes und ergeben mit ihm ein Stimmungsbild, mal bilden sie mit eingängigen Rhythmen und Melodien einen Kontrast zum Text.
Live will Anna Frey nicht mit den Songs auftreten und auch sonst sieht sie die EP als einmalige Sache an. „Die EP zu machen hat Spass gemacht und ich freue mich auch, wenn sie ein paar Leute zu hören bekommen. Ich freue mich aber auch sehr darauf nächstes Jahr wieder mit der Band ANNA & STOFFNER auf Tour zu gehen und neue Songs zu entwickeln. Mit anderen Musikern in ner Band zu spielen ist einfach nicht zu vergleichen mit nem Computer-Programm.“
Alle Fotos stammen von Maxi Schmitz