Allen Finch war kein Wunderkind, das schon im Kindesalter «Stairway to Heaven» spielte. Nein, er begann erst gegen Ende einer etwas holprigen Schulkarriere, eigene Songs zu schreiben. 2014, nach der Ausbildung zum Informatiker, tauschte Finch die Tastatur definitiv gegen Gitarrensaiten und arbeitete an seinem Debütalbum.
Neun Songs hatte er für den selbstbetitelten Erstling zusammen, als er sich mit dem Produzenten Lars Christen, der schon mit Grössen wie Bastian Baker oder James Gruntz gearbeitet hat, ins Studio zurückzog. Finch holte sich Verstärkung von Bassist Yannick Urbanczick, dem Schlagzeuger Matthias Kräutli (Adrian Stern, Sina) und dem Gitarristen Beda Mächler (Neckless, Soybomb).
Allen Finch, der 1993 geborene Winterthurer, kostet die Facetten des Singer-Songwritertums voll aus. Das Album umweht ein Hauch von Zeitlosigkeit: Finchs Stimme trägt warm durch die perfekt produzierten Songs, erzählt von Höhen und Tiefen im Leben. Dazu ein von viel Soul umrankter Folkpop, der in den Ohren vertraut und dennoch erfrischend neu klingt.
Finch findet die Inspiration im Alltag und kondensiert die universalen Themen heraus. Er hofft mit «Better» auf bessere Zeiten, singt in «Portable Home» von Selbstvertrauen, schwärmt verliebt in «How Would I Be Doin’» und umschifft dabei gekonnt die Klippen des Kitschs. Und natürlich zerwühlt der junge Musiker in «Makin’ Lovie Like» schamlos die Laken.
Allen Finchs Debüt ist ein variantenreiches Werk – nachdenklich, emotional und mutig. Vor allem aber ist das Album ein wegweisender Grundstein. Allen Finch weiss, was er will und kennt sein Ziel. Diese Entschiedenheit schwingt in jeder Note mit.