The Cotton Mafia – Balladen des Wahnsinns
Nebenwirkungen garantiert
„Angesäuselt und doch kontrolliert“, so wurde die Cotton Mafia in der Sendung „Schnabelweid“ beschrieben, nachdem sich die verrückte Bande dem Radio SRF mit unlauteren Methoden aufgedrängt hatte. Nun sind sie mit neuen Liedern unterwegs, erzählen aber immer noch im breitesten Berndeutsch Geschichten über die Abgründe der menschlichen Seele.
Musikalisch setzt die Cotton Mafia mehr denn je auf flotte Rhythmen, Spielfreude und Konzeptlosigkeit. Zudem wird das Publikum permanent bedroht und zur Subversion aufgefordert.
Ja, es müsse gar vor ihren Konzerten gewarnte werden, kündigt die Cotton Mafia gleich selbst an. Sie könnten zu akuter oder chronischer Gefährdung der Gesundheit führen: Alpträume, verworrene Überlegungen, anfallartige Nächstenliebe und Wahnvorstellungen seien nicht auszuschliessen.
Trummer undercover
Ob Liedermacher Trummer, welcher bei der Cotton Mafia schlagzeugenderweise seinen Ruf ruiniert, eben diesen Wahnvorstellungen erlegen ist, sei dahingestellt. Auf jeden Fall übernimmt er für den neuesten Coup der Cotton Mafia zusammen mit Rolf Luginbuehl die Verantwortung als Produzent.
Die wahren Stars aber sind klar die Mafiosi selbst: Der Baumwollhändler, Komponist und Sänger Igor Igorowitsch sowie der Maler, Texter und Gitarrist Fjodor R. Petuschki, als Köpfe der Band, sind überzeugt: „Wir beide sind zu schwach für diese Welt. Du kannst unsere Kunst als Überlebensstrategie betrachten. Vielleicht ist sie aber auch eine Untergangsstrategie, wir werden sehen.“ Begleitet werden die beiden vom schönen Ludovic an der Gitarre, dem legendären Bassisten Nikita, dem magischen Geiger Boris Bolschoi sowie dem imposanten Gaspadin am Schlagzeug (wie bereits verraten handelt es sich bei letztgenanntem um den abtrünnigen Liedermacher Trummer, der hier undercover agiert).
Das neue Album „Abraham“ erscheint im Frühling 2020 als Digital Release, aufgenommen in der äusseren Enge in Bern und von Trummer und Rolf Luginbuehl produziert.