Biographie
What Josephine Saw - A Matter Of Time (2021)
"War da eine Vision oder bloss der Wunsch nach dieser? Gänzlicher Verlust und dringliches Verlangen? Mit „Wish I had a Vision“ widmen WJS dem gesprochenen Text auf ihrem neusten und letzten Album eine ganze Nummer. Schreien ist nicht mehr nötig, die Botschaft ist gereift.
Lärm kämpft gegen sanfte Stimmen, lässt nach und macht Platz für die Feinheit plätschernder Regentropfen. Das Rauschen des Meeres gehört genauso wie jenes der Gitarrenverstärker zur aufgezeichneten Musik. Letzteres ist als Statement zu verstehen: Hier werden Instrumente gespielt!
Scheinbar riesige Maschinen pulsieren zum Beat. Die Musik jedoch lässt einen schweben im All, als gebe es da einen Ausweg. Tränen der Sehnsucht alleine halten uns zurück und erinnern an das Dasein. Zwischen sphärischer Unendlichkeit nähert sich aus der Mitte in höchster Klarheit die Rettung: Es ist eine Frage der Zeit. Viel Hoffnung erklingt inmitten von Weltschmerz. Man spürt den Optimismus als Halt und den letzten Funken Glauben daran.
WJS haben nichts dem Zufall überlassen. Sorgfältig werden modernste Produktionstechniken mit traditionellen Gitarrenklängen kombiniert. Da bleibt ein Augenzwinkern erlaubt. Mit „True You“ wird just auf der Suche nach der Wahrheit die Stimme verfremdet und trifft dabei den Nerv des gegenwärtigen Konformismus.
Was uns bleibt nach dem Ende der Band „What Josephine Saw“ ist ihre Hoffnung. Die Hoffnung vielleicht auf einen Anfang nach dem Ende? Auf einen Ort nach ihren Wünschen, in dem die Liebe über die Arbeit gesiegt hat.
Wer die Band ohnehin schon in Ehren hielt, dem sei verraten: Ihr letztes Album wird ihr Stärkstes bleiben." Dave Leuthold, November 2020