Biography
Die Anfänge dieser einzigartigen Band gehen auf die dunklen Wintermonate
dieses Jahres zurück, als sich in einer schummrigen Winterthurer Bar die
Herren Richard Hutter, Daniel Fanslau und Silvan Bauser zusammenfinden
und beschliessen, ihre Saiten-und Bänderbespannenen Instrumente zu einem
musikalischen Ganzen zu vereinen. Fortan geistern in den Gassen des
Goldenbergviertels vermehrt Stimmen durch die Nacht, man vernehme des
Öfteren gar wundersame Klänge aus den subterranen Kellerräumen der
Rychenbergstrasse. Gitarren, weinend wie man sie noch nie gehört habe,
gebettet auf wunderbarsten akustischen Pianoklängen zusammen mit
herzerweichendem Gesang lassen in den folgenden Stunden, Tagen, Wochen
keine musikalisch Gelegenheit aus. Es wird intensiv an Songs gearbeitet;
besonders geprägt von den dichten Pianoakkorden, den schwebenden
Gitarrenmelodien, betüncht mit betörendem Gesang. Die Melancholie,
welche diese Klänge prägt, ist nun nicht mehr zu leugnen und das ganze
droht, auf dem Pflaster der unbarmherzigen Zivilisation zu verwässern, ohne
den urbanen Puls, welcher die Venen des musikalischen Organsimus mit
treibender Kraft versorgt. So findet sich Ende Januar Noah Zeltner zu den
bislang unberührten Fellen des Schlagzeugs, welcher nun mit seinen
energiegeladenen Beats ein massives Fundament zu legen pflegt. Doch damit
nicht genug, um diesen Kosmos mit noch mehr Tiefe zu sättigen, nimmt sich
in den Sommermonaten Julian Rüthi des Viersaiters an, gerade richtig, denn
zeitgleich mit dem Neuzugang hat Bye Shelley aufgrund der Wehrpflicht von
Richard Hutter zeitweise dessen Verlust zu beklagen. Obschon dieser
Wendung wird das Fortbestehen von Bye Shelley keinesfalls in Frage gestellt
und auf die pulsierenden Drums legen sich nun erdig angezerrte Gitarren,
fliegende Obertöne und treibende Basslinien, die akustische Sechssaiterin
streut ihre vibrierenden Klänge in die unergründliche Tiefe des Pianos,
welches sich gleich den Ähren eines wogenden Kornfeldes in flirrender
Sommerhitze im musikalischen Zenit bis zum Horizont zu erstrecken scheint.
Geprägt von Poesie ist auch der Gesang, seine ruhigen, jedoch trotzdem
immer präsenten Melodien verlieren sich auch nicht im aufgewühlten Ozean
von vor Höhepunkten sprühendem Rock, welcher direkt von den
Nordlichtern zu kommen scheint.
So erzählt er Geschichten, lässt Gedanken schweifen, ist die Reflexion der
Sommersonne auf regennassem Pflaster, mal ruhig, mal rockend, aber immer
verlockend und lässt kein Auge trocken.