Die Musik der jungen Zürcher Band (Olivia Merz, Paula Scharrer, Paul Studer und Aliosha Todisco) lebt sehr stark von der musikalischen und textlichen Erzählung verschiedener Geschichten, in welchen sie sowohl relevante gesellschaftliche Themen als auch ihre eigenen Geschichten verarbeiten. Deshalb schreiben sie ihre Texte auch hauptsächlich auf Deutsch und Mundart. Während die Stärke ihrer Texte oft in deren einfachen Direktheit liegt, ist die Musik, auch wenn sie sich musikalisch hauptsächlich im Indie-Pop/Alternative Bereich bewegen, ein wilder Mix aus verschiedenen Genres, von Indie, Rock, Pop über Jazz bis zu Klezmer. Trotz verschiedenen Einflüssen ist Fräulein Luise gut an ihrem einzigartigen Sound wieder zu erkennen, welcher sich vor allem durch besonders melodiöse Basslines und die gesangliche Zweistimmigkeit auszeichnet.
„Wir wollen nicht die Welt erklären, wir erzählen nur unsere Geschichten und versuchen, das ehrlich zu tun“
Mit ihrer ersten EP Kleine Freiheit macht Fräulein Luise genau das. Sie erzählen Geschichten. Mal schwere Geschichten von Einsamkeit, Gewalt und Sucht, mal leichte Geschichten von Liebe und Tagen, an denen alles schief läuft. Vor allem aber erzählen sie Geschichten aus ihrem Leben, und das nie ohne Hoffnung und ein bisschen Selbstironie. Auch die melodiösen Basslines sind allen Liedern gemeinsam, so sehr sie sich sonst musikalisch unterscheiden. Die bereits veröffentlichten Songs Marie, Eusi Stadt und High, mit denen die junge Band bereits nach kurzer Zeit über 50’000 Streams auf Spotify erreicht hat, werden auf der EP durch zwei neue Songs ergänzt: Durch das intime MarieundAnna, welches die Gefangenschaft in einer Sucht thematisiert, und das funkige Carpe Diem, in dem sich Fräulein Luise die kleine Freiheit genommen hat, einen Scheisstag auch als solchen zu benennen. Die EP ist in ihrer Vielfalt und Direktheit typisch für Fräulein Luise. „Kleine Freiheit“ ist der Anfang von etwas Grossem auf das man sich freuen kann.