Am 8. April 2016 ist das dritte Album des Berner Chansonniers erschienen. Auf seiner neuen CD „Zuekunftsnostalgie“ nimmt er das Publikum mit auf eine Zeitreise vom Ursprung seines Genres bis hin zu dessen heutiger Ent-faltung.

Wenn Fluchwörter zu Poesie werden, Gummipuppen sich in Fantasie auflösen, kann es passieren, dass ein gewöhnlicher Sandsack das ganze Weltbild in Frage stellt.
In der musikalischen Tradition des Chansons gelingt es Kehrli in meisterhafter «Värslischmiedmanier», Menschen und deren Geschichten in den Mittelpunkt zu stellen.
In «Zuekunftsnostalgie» nimmt der neue Troubadour das Publikum mit auf eine Zeitreise vom Ursprung seines Genres bis hin zu seiner heutigen Sicht auf das Berner Chanson.
Vigilant, in seinen Beobachtungen äusserst scharf, mutig und selbstbewusst treibt Oli Kehrli seine Chansons voran. Dehnt und reizt ihre musikalischen Umrandungen weiter aus, ohne jedoch die Quelle seines geliebten Genres zu vergessen. Reduktion auf ein Minimum steht hier im Mittelpunkt.
Ungefiltert spürt man in seinen Liedern die Liebe und grosse Leidenschaft zum Berner Chansons. Kenner des Genres werden die kleinen Details in Kehrli's Lie-dern wiedererkennen, die an die ehemaligen Berner Troubadours erinnern lassen. So etwa die spielerische Auseinandersetzung mit Fritz Widmer in «Ä Jeger im Wald» (Anlehnung an «drei Manne»), wie auch in «Lena» und «10 Gebot» (Beto-nung und Lautierung) oder etwa die verblüffenden Auflösungen in Stickelberger-Manier.
Jacob Stickelberger ist es schlussendlich auch zu verdanken, dass Oli Kehrli auf der Bühne steht. Die Troubadour-Legende hat den Berner Chansonnier vor ungefähr 10 Jahren entdeckt und begleitet ihn seither als begeisterter Mentor. Noch heute stehen die beiden Freunde oft gemeinsam auf der Bühne.
In seinem dritten Album findet man auch eine Hommage an den Berner-Chanson-Urvater Bernhard Stirnemann (würde dieses Jahr 80 Jahre alt werden). Die bern-deutsche Übersetzung von «les passantes» (orig. Georges Brassens) die er kurz vor seinem Ableben schrieb, hat nun Oli Kehrli mit dem Originaltext des Liedes ergänzt und im Duett mit dem Topskorer der Super League Guillaume Hoarau aufgenommen.

Museumsnacht 17 Bern, Zentrum Paul Klee
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