The Night Is Still Young (Live)
Samstag, 10.02. // 20:30 - 23:00
CHF 18.- (inkl. Einlass zur Afterparty)

Afterparty: "DANCE - The 2000s Party Vol. 19 / BravoHits & IndieRock"

Zehn Jahre arbeitete der Wahlbasler Marco Naef, der unter dem Pseudonym The Night Is Still Young, kurz TNISY, fungiert, an seinem Debütalbum «King of the Bees» (23.03.2018). In dieser Zeit spielte er bei den Bands Navel, Don’t Kill The Beast, Tranqualizer und David Max And The Sons Of The Void, veröffentlichte eine EP als TNISY und musste einige private und berufliche Hürden meistern, die ihn bisweilen sehr nah an einen Zusammenbruch brachten. Er beschreibt dies als einen Bienenschwarm in seinem Kopf, den es zu besänftigen und beherrschen gilt – ein König der Bienen, durch Selbstakzeptanz gekrönt. In einer dunklen Phase, im Winter 2015/2016 hatten sich so knapp 50 Stücke angestaut und mit ihnen die Entscheidung, nun endlich diesen Traum zu verwirklichen oder ihn für immer zu begraben. Zum Glück entschied sich Marco Naef für die erste Möglichkeit und arbeitete sich Stück für Stück voran: Produzierte Songs, arbeitete Arrangements aus, fand passende hochkarätige Mitstreiter und nahm die neun besten Stücke schliesslich unter der Leitung von Alain Meyer (Anna Aaron, Laurin Buser) in dessen Basler Studio auf – ein Album als Selbsttherapie sozusagen.

Hierbei ist ein sehr differenziertes, vielschichtiges Klangerlebnis entstanden, dessen Entstehungsgeschichte ziemlich prägnant im Titelsong zusammengefasst wird: «I want to [...] overcome the pain I have caused myself in all these years and claim my honey from the bees.» Die neun Songs pendeln zwischen Radiohead-Entrückung und Wild-West-Romantik («Assassin»), zwischen Ennio Morriconesquem Retro-Soundtrack («Walking The Wall») und wunderschön mit Gitarre und Chor (Anna Aaron und Nadia Leonti) in Szene gesetzten Balladen («A Ghost Is Watching Over Me»). Und mit «Fai» und «Swans» hat TNISY gleich zwei wichtige Einflüsse in Songtiteln verewigt. Konstant sind hierbei Marco Naefs Texte, die stets mit Bedacht und Umsicht kleine Episoden aus den zehn Jahren Entstehungsgeschichte erzählen.

«Lisboa» (02.02.2018), die Vorabsingle des Albums handelt beispielsweise von einer Portugalreise vor einigen Jahren und ist ein Bekenntnis zur persönlichen Befreiung von schwierigen Zeiten und zu Vergebung und Versöhnung gegenüber Mitmenschen. Die prägnante Melodie der New-Wave-Indie-Gitarre spiegelt die positiven Erfahrungen in Lissabon wieder und zelebriert Leichtigkeit und Frohsinn, wie es nur nach durchschrittener Krise möglich ist.

Wer die Musse hat, zehn Jahre an einem Album zu werkeln, der muss ein geduldiger Perfektionist sein und so ist es nicht verwunderlich, dass auch das fertige Album ein kleines Kunstwerk ist, in dem unzählige Stunden Arbeit und Liebe zum Detail stecken: Handgefertigtes Artwork der Künstlerin Alexandra Kaufmann, besondere Druckverfahren einer kleinen schwarzwälder Druckerei auf ausgewähltem Papier, sowie eine 180 Gramm Platte, machen dieses Gatefold-Album zu einer Ode an die Einzigartigkeit.

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