Die hippen Roadburn-Helden um Tausendsassa Isaiah Mitchell händigen nach zwei Alben und mehreren Kurzformaten ihr drittes Werk aus, doch bei der Übernahme sollte man aufpassen, sich nicht die Flossen zu brechen, so schwer wie diese vier überlangen Songs geworden sind.
Andererseits sind die Strukturen dank aussagekräftiger Motiv leicht verdaulich, denn traditioneller Trio-Hardrock, auch ohne Vocals, wird immer dann ungenießbar, wenn sich die Macher im beliebigen Improvisieren ergehen. Dies tun diese Kalifornier zwar auch, aber stets entlang einer klaren Ideenfolge, was sie an die besten Werke der Japaner Acid Mothers Temple (die definitiv auch eine Menge Bockmist verzapfen) erinnern lässt. Mario Rubalcaba trommelt sich vorneweg mit Bonzo-Charme in die Herzen der Hörer, während Mitchell die Lorbeeren, welche man ihm allerorts aufsetzt, mit fieberhaften Soli und Riffs glasiert und dadurch über Jahre hinweg konserviert ...
Der Hang zu endlosen Gitarrensoli rückt Earthless in die Nische des extremen Hard Psych aus Fernost, womit die Amerikaner nicht nur selten sind, sondern auch schön in Anbetracht der makellosen Umsetzung ihrer Ambitionen. "From The Ages" ist die wahrscheinlich längste Lead-Praline der Welt, und so lässt man sich fette Kalorien sehr gerne gefallen.