de meuron – altes Berner Disco-Punk-Geschlecht
de meuron spielen eine brisante Mischung aus Ska, Punk und Mundart-Rock! Berner Disco-
Punk eben! Roh und unverschnitten! Seit 1882 – fast ...
Gitarrist Hofer hämmert Riff um Riff, Trommler Tinu wirbelt wie wahnsinnig über sein Set
und übertönt schon beim Anzählen die ganze Band, Bassist Jüre legt konsequent das
Fundament - «bas(s)ement» eben. Sängerin Marlen oder eben «Madame» chante le Blues
und alles andere auch. Mit ihrer Bühnenpräsenz zieht sie das Publikum vom ersten Ton an in
ihren Bann. Sie ist nicht nur einfach die Front-Frau, sondern versteht es, mit charmanten
Ansagen und spontanen Interaktionen eine direkte Verbindung zum Saal herzustellen. Ihre
Power-Stimme trägt jeden Song mühelos, mal mit kraftvollem Druck, mal mit warmem
Timbre, immer aber voller Leidenschaft. Marlen singt nicht einfach – sie lebt jeden Titel, gibt
ihm Emotion, Drive und eine Energie, die auf das Publikum überspringt.
Das Ganze ergibt einen unverkennbaren und absolut tanzbaren Sound, mit
durchschlagekräftigen berndeutschen Texten. Ob lokalpatriotisch «Du mys heiss gliebte
Bärn, i ha di gärn», gesellschaftskritisch «I muess euch säge, es git Type, die sy drnäbe» oder
feninistisch mit «Allez les Femmes», die Texte von Songwriter Hofer treffen ins Schwarze.
Themen wie eine sich ankündigende Midlife-Crisis «I bin e auti Vogelschüche, für ds Läbe bin
i nümme z bruuche» und etwas Sentimentalität «I wär mau wieder gärn e Gröggu, e chlyne
Tunichtgut» sind nicht einfach belanglos, sondern haben konkrete und manchmal auch
schmerzhafte Aussagen. Des Weitern kommen auch die Liebe und andere Drogen prominent
in den Songs vor. Sehr prominent, um genau zu sein.
Wenn de meuron loslegen, dauert es keine Song-Länge bis Freude und Spass auf das
Publikum überspringt und es die Zuhörerinnen und Zuhörer von den Stühlen (sofern
vorhanden) reisst. Disco-Punk-Party pur halt. Muss man erlebt haben!