Es gibt einen Ort, an dem Schmerz und Vergnügen miteinander ringen, ein knisterndes Reich aus Chaos und Verlangen – genau dort beginnt Dijana VI zu leben. Sie bewegt sich zwischen dem scheinbar Irrationalen und einer tief verwurzelten intuitiven Weisheit des Körpers und nennt diesen Zustand das Erhabene. Jenseits der Erwartungen, losgelöst von einer Sprache, die über Jahrtausende wie Ketten um den weiblichen Geist und Körper geschlungen wurde.
Die Musik durchbricht die Stille augenblicklich wie ein Schuss, der in einer Film Noir-Szene das Unausweichliche ankündigt, oder wie Marlene Dietrich, die in einem Anzug und von Rauch umhüllt eine neue Zeit heraufbeschwört. Bis die Musik schliesslich verstummt, ist man buchstäblich in der filmischen Traumzeit gefangen.
Die Musik ist wie ein Spiegelkabinett, durch das sie uns führt und Einblicke in die texturierten Schichten ihres Bewusstseins gewährt: Ekstase, Liebe, Hass, Leidenschaft, Angst,– jede Nuance ihrer Welt durchdringt dich, und am Ende bleibt dieses eine Gefühl: Befreiung, ein Triumph des „Ich bin, wie ich will“.
Ein symphonischer Rausch: Avant-Pop mit üppigen Arrangements, eine Verschmelzung von Filmmusik, Rock, Trip Hop und elektronischer Sinnlichkeit. Ihre Stimme, dunkel und rauchig, steigt von stiller Anmut zu glühender Intensität empor, als ob jedes Molekül ihres Körpers mitschwingt. Du fühlst, was sie fühlt, weil sie es lebt. Und wenn sie sagt, dass ihre Songs ein Manifest der eigenen Transgression sind, Briefe an sich selbst – dann solltest du ihr besser glauben.