Wer sagt, dass man nur als junger Mensch ins Musikbusiness einsteigen darf? Die Medien? Die Musikindustrie? Der Mainstream? Gut, vielleicht sind junge Künstler leichter für den Geschmack der grossen Masse formbar und so für Konsumentinnen und Konsumenten ihrer Generation leichter zugänglich. Das ist auch gut so, sollen sich die doch um ihre Fans balgen. Aber hey: In der Schweiz leben rund 3 Millionen Menschen, die über 45 Jahre alt sind!
Zudem bin ich davon überzeugt, dass es gescheiter ist, seine Karriere erst mit 58 zu starten als - früh verbrannt - im «Club 27» zu stranden wie Amy, Brian, Jimi, Janis, Jim und Kurt. Im vorgerückteren Alter braucht man überdies auch keine Drogen, um das Zeitliche zu segnen und eine musikalische Legende zu werden. Das kommt dann von allein ….
Es ist doch so: Nur weil die Lebensmitte überschritten ist, heisst das doch noch lange nicht, dass man seine Ideen und Träume begraben muss! Im Gegenteil! Wenn einem mit jedem Lebensjahr bewusster wird, dass unsere Zeit auf diesem Planeten begrenzt ist und laufend weniger wird, dann ist es höchste Zeit, die verbleibende Spanne in vollen Zügen zu geniessen.
Also: Macht was draus! Die lang ersehnte Reise. Das eigene Töpferatelier. Mit Siebzig den Tangokurs besuchen. Einen eigenen kleinen Rebberg anpflanzen. Auswandern, nach irgendwo. Einen Kinderhütedienst auf die Beine stellen. Egal was es ist - es ist o.k., denn, Leute: Es ist euer Leben!
"Ych lüpf dr Arsch und hör uff jammere, y nimm my Lääbe jetzt in d Hand,
pack d Träum zur Kischte uns - und fang sy z gniesse aa"
Aus dem Song "Do kumm ych"
Also: Geniesst das Hiersein mit all seinen schönen Facetten. Irgendwann geht es nicht mehr, das kann ich Euch garantieren. Also macht’s jetzt, und verschiebt es nicht auf morgen. Denn:
"Wär seit z alt zum Blödsinn mache, nei im Gegeteil
genau jetzt isch s perfäggt, jetzt isch s Lääbe geil"
Aus dem Song "z Spoot"