«Wir sind da!» heisst das neue Album von Katzenheim (VÖ-Datum 22.11.24). Das Quintett aus Bern zeigt sich einiges gitarrenfreudiger als auf dem Debüt und findet damit zu sich selbst. Der krautige Indierock - mit einem guten Schuss Grossstadtmelancholie und Nonchalance versehen - entfaltet eine eigene und doch vertraute Stimmung. Mal treibt das Klangkleid in traumwandlerischer Schwerelosigkeit dahin, mal zeigt es sich erdig verbunden, nur um urplötzlich in einem reinigenden Gewitter aufzugehen.
Die poetischen Texte von «Ich tanz‘ nicht mehr allein», «Wann kommt der Regen?» oder dem Titelsong «Wir sind da!» malen Bilder zwischen Aufbruch und Endzeitstimmung, zwischen dem Gefühl der Freiheit und jenem, in Vergessenheit zu geraten. Allzu viel Gewissheit ist der Band suspekt, lieber lässt sie Raum für Vieldeutigkeit und bringt damit das Kopfkino in Fahrt. Und spätestens im Refrain singen alle mit!
Lorenzo Bonati (voc), Patrick Lerjen (git, voc), Simon Rupp (git), Fabian Baer (bass) und Thomas Blanchat (drums) sind schon viele Jahre und in unterschiedlichsten Formationen auf den Bühnen unterwegs. Mit Katzenheim aber haben sie Gefallen daran gefunden, Songs im Kollektiv zu schreiben, frei von Vorgaben und Voreingenommenheit. Es fühlte sich einfach richtig an, den Raum mit Leuten zu teilen, die nach mehr Tiefe und Wahrhaftigkeit suchten. Und das hört man. Jedes mal, wenn du auf Play drückst, geht eine neue Türe auf…