Laut, rockig und wild. Ja, laut sind sie. Rockig auch. Wild vielleicht. Aber ganz bestimmt nicht langweilig. Die Kronzeugen singen Deutsch. Sie singen von alltäglichen Geschichten, die sich irgendwo in einer Kleinstadt abspielen. Ganz normale Dinge eben. Und doch lichterloh, seltsam, federleicht.
«Folge jedem den du sehen kannst. Es könnte sein, dass er weiss, wo du bist». Ganz bestimmt auf der Bühne. Oder beim Publikum, oder eben in sich gekehrt, weil die Kronzeugen alles um sich herum vergessen können. Weil sie mit dem druckvollen Spiel sowieso alles wegpusten, und weil sie diese Energie live zelebrieren. Mal laut, rockig und wild, mal leise, mild und ruhig. Um dann wieder loszubranden in einer Gitarrenhölle; Wie das Meer, das sich kurz für Moses’ Spaziergang geteilt hat.
«So wahr es war, ich war am Leben. So wahr es war, ich war dagegen.» Mit neuem Sänger, neuem Gitarrist und neuem Mut kann den Kronzeugen eigentlich nichts mehr geschehen. Im Gegenteil: Die neue Stimme wirkt frisch und unverbraucht, manchmal knackig, nicht ganz lupenrein, manchmal zerbrechlich, ehrlich.
«Es ist ein Teil des Spiels, das Denken auszuschalten». Und für jene, die trotzdem denken müssen, hier die Menüauswahl: Foo Fighters auf Deutsch, mit einer Prise Selig, etwas QOTSA, überbacken mit Spielwitz, und garniert mit viel Schweiss. Et voilà; ihr Menü à la Kronzeugen ist fertig.