Die Musik von Krug wird oft als Progressive- oder gar Glamrock bezeichnet. Bandintern geistert seit Jahren der Begriff „Skurilrock“ im Schlossgarten. Mit Schubladen haben es die Krüge jedoch sowieso nicht besonders... eher fühlt man sich bei der „Musik-beginnt-dort-wo-Worte-aufhören-Bewegung“ heimisch. Das Songrepertoire von Krug ist dermassen vielfältig und abstrakt, dass sich kaum Verallgemeinerungen machen lassen. Nur so viel sei gesagt: Selten finden sich Strophe-Refrain-Strukturen, das 3-Minuten-Radiotauglichkeitszeitlimit wird fast konstant in die Wüste geschickt, ein einheitlicher Takt oder Tempowert besitzt (sofern vorhanden) Sammlerwert und eine Tonart... nun ja... „kann man das essen?“
Wenn ihre Musik als „komplex“ oder „schwierig“ bezeichnet wird, sehen die Bandmitglieder dies keinesfalls als Symptom einer persönlichen oder abstrahierten sozialen Unverträglichkeitsäusserung, vielmehr als Auszeichnung.(Punkt) Denn nach Bandmeinung gibt es genug Musik die ohne weiteres massentauglich ist, dafür braucht es Krug nicht. Interessant ist es in den Ecken und Schlupflöchern. Und genau da lauert der Krug.
Von Stromgitarren dominiert und getragen von einer kompakt-klopfenden Rhythmussektion finden aber auch Klaviaturen, Holzbläser, Elektroschrott und Flächensounds den Weg auf die Bühne eines Krug-Tracks. Auf dieser Bühne wird häufig versucht bildhafte Vorstellungen musikalisch umzusetzen oder umgekehrt oder einen imaginären Epos reichhaltig zu inszenieren, bloss um ihn im nächsten Moment mit Gebrüll wieder niederzureissen. Die audiovisuelle Kombination eines Krug-Konzerts hat schon vieles niedergerissen. Krug begeistert, irritiert, saugt dich ein und spuckt dich aus, erscheint verrückt, ist aber so geplant –-- Krug ist wie fernbedienungsloses Fernsehen mit schwachsinniger Regie.
Krug existiert seit dem Jahr 2001 und entstand aus der Ursuppe eines Tümpels im Feuchten Keller des "Huus" in Eschenbach LU, einem bekannten Insider-Konzerthaus, welches jetzt leider in die ewigen Jagdgründe eingegangen ist. Als eines der ersten Konzerte bestritt Krug den Sprungfeder Contest, in dessen Final sie auch gleich gelangten. Im Final hatte Krug das Publikum jedoch relativ verstört als sie geschminkt, mit Polieranzügen und psychedelischer Show als erste Band um 09.00h den Abend eröffneten. Nichtsdestotrotz bestritt die Band viele weitere Konzerte im Raum Luzern, wobei es zwischendurch auch Ausflüge in Regionen wie Basel, Zürich oder auch in das sagenumwobene Bündnerland gab.
In den nun 7 Jahren Bandexistenz hat sich Krug einen Namen auf ihrem Gebiet gemacht und eine kompakte und stattliche Hörerschaft erspielt. Nachdem das Jahr 2007 geprägt war von der Suche nach dem Heiligen Gral in fremden Landen (Reisen...), ist man zur Einsicht gelangt dieser müsse sich wohl (weil nicht gefunden) drum irgendwo hier befinden. Wahrscheinlich sei es ein Medienutensil, allgegenwärtig präsent und doch unscheinbar... es muss der Fernseher sein. Dieser eine Fernseher.....
Ende Februar 2007 hat die Band in Eigenregie und Eigenproduktion ein Doppel-Album herausgegeben, welches einen guten Umriss um das musikalische Schaffen von Krug zieht. Nach den oben genannten Fernreisen ist Krug nun wieder beieinander, hat neue und andere Horizonte gesammelt oder zumindest erweitert und ist nun mit neuem Programm wieder am Start.