Biographie
Für Kopf bis Fuss
Kupfer29 live erleben, ist ein bisschen wie Physikunterricht. In Erwartung trockener Wissenschaft ist man schwer beeindruckt von den gezeigten Experimenten zwischen Elektronik und Live Instrumenten: erstaunliche Perkussionseinlagen, sphärische Klänge und Jazzimprovisationen vom Feinsten. Die Musiker sind Profis und eigentlich in innovative Jazzprojekte oder klassische Ensemble involviert. Das ist für sie, so quasi, werktags – Kupfer29 ist Saturday Night. Was sie spielen ist zwar superkomplex und hochpräzis. Aber der Groove macht einem im Nu zittrige Beine. Brummend leitet der Bass seine Ladung ab und man weiss nicht recht, ist das jetzt Drum‘n’Bass in High End Qualität oder eine tanzbare Grenzerfahrung? Der Sound schmeckt elektrisch. Gleichzeitig mit feinster Akustik improvisiert. Als sässe man in einem Faradayschen Käfig, registriert man feinste Nuancen. Die Stimme scheint magnetisch. Jazzgesang mal klassisch mal experimentell, manchmal sprech-sing-geräuschhaft. Die beiden Perkussionisten sichern den Beat mit Schlagzeug und gängigem Percussion-Material, zapfen zwischendurch aber schon mal die Schallquelle von sonstigen Klangkörpern wie Kreissägeblätter, Auto-Federn, Wasserpistolen oder Abwaschbürsten an. Der Mann, der den Ton angibt, arbeitet im Akkord an Piano und Keyboards. Begleitet von einem Programmierer, der Klänge zu Bildern macht und das ganze in eine fliessende Atmosphäre verwandelt. Auch wenn das Phänomen Kupfer29 physikalisch erklärbar ist, nach dem Konzert erscheint es einem wie eine Begegnung der dritten Art. Eigentlich eine schöne Art, Musik zu geniessen.
Michael Arbenz (Keys), Florian Arbenz (Drums), Ramon De Marco (Electronics) Philippe Ohl (Perscussion) Brigitte Wullimann (Vocal)