FAMILY BiOUgraphie
Eine STIMME – Der Sängerin Claire Chappuis genügt im Studio eine Aufnahme. Die Erste ist die Gute. Erfahrung im lyrischen Gesang
und im Music-Hall, die sie sich in Wien und in den Vereinigten Staaten erworben hat, gibt ihr die nötige Flexibilität und das
Selbstvertrauen, Wagnisse einzugehen, auf allen Saiten zu spielen vorzugsweise auf den empfindsamsten, uns mitzureissen, uns zu
erheben und zu durchdringen, nach ihren Worten "dort zu berühren, wo es schmerzt". Rein, verträumt und sinnlich, ist ihr Klang eine
harte Droge. Achtung, Suchtgefahr!
Ein KLANG – "Unser Haus ist ein Klang" würden sie sagen, ein Klang der ihnen, und nur ihnen, eigen ist. Als Galionsfigur erforscht
Marc Emery den Vorhof der Klangwelt am Klavier, Sampler, Synthesizer und auf allen Instrumenten, die die sensiblen Potentiometer
alarmieren könnten. Ihm zur Seite, mitgenommen im elektronischen Wirbel, "groovt" der unermüdliche Bassist Jérôme Devolz, Mitautor
der musikalischen Formen und showman on stage.
Eine FAMILIE – Wie eine Parodie des legendären Paktes der Drei Schweizer, versammelte sich 1998 diese Familie aus drei
Gymnasiasten in Morges, am Ufer des Genfersees. Dort besiegelten sie den Beginn eines Abkommens eines "Westschweizerischen
und Anglophonen Elektropop". Respekt, Achtung und Freundschaft, ein Familienrezept, für einheitliche und kohärente Lieder. Zehn
Jahre sind vergangen. Diesen Namen – zugegeben wenig kommerziell – zu ändern, kommt also nicht mehr in Frage. Ein Banker, ein
Psychologe und eine Sängerin ziehen an derselben Saite weiter. Sie haben den richtigen Ton gefunden.
Erste Glanzleistung
Die Famille Bou ist die “einzige” Schweizer Gruppe, die ihren ersten Auftritt auf dem französischen Sender M6 gemacht hat! 2000
wurde sie, als Antwort auf eine 6-Lieder Demoversion, zur Sendung „Hit Machine“ eingeladen. Für eine Gruppe, die behauptete (und
immer noch behauptet), ihre Zeilen lieber im Schatten der Studios auszufeilen...
Erste Erfolge in der französischen Schweiz.
2001 tourt die Famille Bou in den Spitzensälen des Landes: l'Usine (Genf), das Fri-Son (Freiburg), die Rote Fabrik (Zürich)...
Gleichsam, als Antwort auf die Nachfrage nimmt sie im Juni 2002 „Open doors“ (Disques Office) auf, ein erstes Opus, das wie Depeche
Mode in seinen Anfängen klingt, das die romantischen Gedankenflüge von Saint-Etienne annimmt und an die Gruppe Telex erinnert,
wegen einer besonderen Kunst am Rande des Mainstreams. Die Famille ist erfolgreich. Zwei Hits – "Anodin" und "Dreams" – werden
auf neun verschiedenen Playlisten gesendet. Die Gruppe tritt im Durchschnitt mit zwei Konzerten pro Monat auf, insbesondere im Bex
Rock Festival und im Montreux Jazz Festival-off.
Der Anschluss der deutschen Schweiz
Im Oktober 2003 wählt die Jury der M4Music Demotape Clinic Konferenz in Zürich die Famille Bou als einen der drei Sieger der
Kategorie "Schweizer elektronische Musik". Das Trio wirkt mit in einer Elektro-Kompilation, die weltweit in den Diesel Kleidergeschäften
aufliegt.
Die Eroberung Frankreichs
Im März 2005 kommt eine remasterisierte Version des Albums „Open doors“ in Frankreich heraus (Night & Day). Die elf Titel werden
um zwei gewagte Wiederaufnahmen erweitert: "Plus je te vois", eine Bearbeitung des Standards von Chet Baker "The more I see you",
und "If I could", ein Remake des Songs des Pianisten Laurent de Wilde, das er zusammen mit der Sängerin Malia komponiert hat. Das
Album stösst auf ein breites Medien. Trax, Elle, A nous Paris, Openmag, trip-hop.net... Einladungen ans Mikrophon von Stéphane Bern
(Le Fou du Roi), von Serge Levaillant (Sous les Etoiles)… Der Clip "Plus je te vois" auf W9… Auftritt in der Tageschau auf France 3
(Ile-de-France) und in der Sendung Mots de minuit auf France 2… Starke Auftritte in den französischen Radios… Mehrere
Vorstellungen im Batofar, im Baron und im l'Etage (Paris), später, 2006, im Balthazar (Marseille), im Anti-Rouille (Montpellier) und im
Duplex (Grenoble)… Die Würfel sind gefallen. Der Jura überschritten. La Famille Bou ist bekannter in Frankreich als in der Schweiz. Sie
“hält” nicht nur Paris, sondern lebt auch weiter in der Schweiz. Daher der Swiss Touch eines Spitzenmaterials, das der Zeit widersteht,
eine gewissenhafte Arbeit und eine wohlüberlegte Promotion. In diesem Sinne hat die Famille Bou ihre eigene Musikverlaggesellschaft
gegründet (Les Editions familiales), deren Vaterschaft Marc Emery zufällt, ausgebildet an der HEC Lausanne und beim Jazz Label
Warner Jazz in Paris und der auch vorkommen kann, dass er sich einen eleganten Musikunternehmeranzug überzieht.
Die Ostkampagne
Da der Appetit mit dem Essen kommt, schliesst die Famille Bou im Oktober 2006 mit dem Label 4art Music ab. Die Trip-Hop aus dem
Genfersee hat nun auch den Weg in die Ladenregale… in Polen gefunden!
Come what may !
Wissen, wie man sich begehrenswert macht, und sich die Zeit nehmen, die Dinge auszuführen. Die Groupies werden fünf Jahre
gewartet haben seit dem ersten Erscheinen des Albums „Open doors“, um die 10 Titel des zweiten Opus „Come what may“, das im
Frühling 2007 aufgenommen wurde, zu entdecken. Warum dieser Titel? „Alles ist geschehen. Alles kann noch geschehen“… Mit
Nachhaltigkeit hat nun die letzte Lage Bouquet angenommen und die Familie Reife. Sie erscheinen wieder zwar gezeichnet zurück,
aber leuchtend und ätherisch. Zehn abenteuerliche Abschnitte, die Rausch und Not verbinden, lassen Akustik und Elektronik
verschmelzen, geben die Zügel frei und werden konkret. Die weisen, gertenschlanken Männchen der Hülle „Open doors“ haben sich
anstecken lassen von der rauen Wirklichkeit. Eine entfächerte Stimme, entschlossene, tastbare Tempi, unidentifizierte Klänge und
barocke Strukturen mit stark emotionalen Aussagen.