Man munkelt, Linda Wolf könne unter Wasser weinen. Dass sie ihren Ängsten Schlaflieder
vorsingt, um sie zu beruhigen. Dass sie einmal allein bis zum Sonnenaufgang tanzte – nur
um sich daran zu erinnern, wie sich Freude anfühlt.
Man kann viel sagen – aber entscheidend ist, was man tut. Und tatsächlich hat die
Schweizer Psychotherapeutin, die zur Indie-Pop-Künstlerin wurde, still und leise ihren Sound
neu geformt für ihr zweites Album (via Mouthwatering Records im Sommer 2026).
Irgendwo zwischen Florence + The Machine, AURORA und London Grammar: Die Beats
sind subtiler geworden, dafür die Gefühle tiefer. Gitarren rollen heran wie mondbeschienene
Wellen. Pianoklänge perlen von der Haut. Eine Stimme – warm, verletzlich, kristallklar –
trägt Geschichten von Sehnsucht, Überforderung und dem kleinen, radikalen Akt, alles zu
fühlen. Linda Wolf singt von ruhiger Liebe. Vom Durchbrechen alter Muster. Und vom Atmen
in einer lauten Welt. Das ist nicht einfach Songwriting. Das ist emotionales Tiefseetauchen.
Ein klanglicher Zufluchtsort für alle, die sich je zu viel oder nicht genug gefühlt haben.
Wenn Linda Wolfs Musik eine nächtliche Radiosendung wäre, käme sie aus einem
Leuchtturm – mit Songs für Verlorene und Feinfühlige, ganz ohne Blick auf Trends.
Einzuordnen bei Indie Pop, Art Pop, Chamber Pop.