Mit ihrem neuen Programm bleibt sich die Berner Musikerin treu: Lisa Catena beobachtet mit präzisem Blick ihre Landsleute und kommentiert in ihren Texten und Songs ebenso liebevoll wie spitzbübisch die eidgenössischen Eigenheiten. Heraus kommt dabei ein vergnügliches Panoptikum, verpackt in betörende Musik und ohrwurmverdächtige Melodien.
Sie wird wohl nie die Titelseiten eines Wirtschaftsmagazins zieren. Doch wehe, man unterschätzt sie: Die Tippmamsell sieht und hört genau hin und ist eine diskrete Mitwisserin. Und heisst diese talentierte Tippse Lisa Catena, dann protokolliert sie augenzwinkernd die Freuden, Sorgen und Sehnsüchte von Herr und Frau Schweizer.
„Sie ist eine Art helvetische Miss Moneypenny, im Grunde genommen ein bisschen verschossen in die Marotten ihrer Landsleute“, sagt Lisa Catena über ihr Alter Ego. Selbst erprobtes Bürofräulein, kennt Catena deren grosse Macht im kleinen Bürokosmos genau. Tippmamsell kriegt alles mit und lässt uns teilhaben an den Dingen, die wir sonst gerne unter den Bürotisch kehren oder sicherheitshalber ad actam legen.
So notiert sie die Erfahrung, sich durch das gesamte Esotherik-Angebot zu probieren («Wenn’s nüüt nützt, so schadets nüüt»). Sie führt Buch über die Sabotageakte, die ihr Aszendent am harmoniesüchtigen Sternzeichens verübt («Mi Aszendänt»). Und notiert das Gespräch im Stau vor dem Gotthardtunnel ebenso wie ein Feriensong für Daheimgebliebene («Kanapee»). Sie singt die Ballade der Coiffeuse aus Rüegsauschachen, die mit ihrer Reise auf den Jakobsweg ein ganzes Dorf in Aufruhr versetzt. Oder sie droht dem „Bundesrat“ gleicht mal mit der Abwahl im Herbst.
Lisa Catena alias Tippmamsell redet ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Die Stücke auf der neuen CD kommen entsprechend frisch, fröhlich und frech daher, seis im hübschen Chanson-Gewand, als Rap, als Cüpli-Jazz oder als Spoken-Word-Nummer. Oder wie Tippmamsell sagen würde: «Sie isch eifach die wo’s tippt am Schluss».
Hochkarätige Gäste
Nebst der bewährten Liveband von Lisa Catena - Jüre Walter (Piano, Akkordeon) und Michael Christen (Kontrabass) – sind illustre Gäste auf der neuen CD „Tippmamsell“ verewigt: Schifer Schafer (Stiller Has, Rumpelstilz), Hank Shizzoe (Stephan Eicher, Yvonne Moore). Und der Berner Songwriter Trummer (Träger des Singer-Songwriterpreises 2011 der Suisa) steuert alle Backingvocals bei und singt mit Lisa Catena das Duett „Chumm guet hei“.
Achtungserfolg mit „Hinderzimmer“
Mit ihrem Erstling „Hinderzimmer“ (Produziert von Andi Hug, Patent Ochsner), gelang ihr einen Achtungserfolg. "Bern ist um einen funkelnden Stern am Mundarthimmel reicher", titelte die Annabelle. „Sie verbzaubert und hebt sich ab vom Einheitsbrei“, meinte die Berner Zeitung.
Unzählige Konzerte in der ganzen Schweiz (Mokka Thun, Papiersaal Zürich, La Cappella Bern, Theater am Gleis Winterthur usw.) folgten, und das treue Publikum wuchs. Im Winter 2010/2011 spielte Lisa Catena ausserdem eine Tour mit dem Berner Songwriter Trummer.