Irgendwo zwischen psychedelischem Tagtraum und Sonntagsmorgen-Realität lebt Löwenzahnhonig – eine Band, die so zart und unberechenbar ist, wie ihr Name vermuten lässt. Das Trio aus Fai Baba, Long Tall Jefferson und Paul Märki (ex-Black Sea Dahu) wurde Ende 2021 aus einer Laune heraus in Zürich gegründet und hatte nie vor, eine Band zu starten. Aber wenn drei Musiker, die Hunderte von Konzerten gespielt und viele Alben aufgenommen haben, zusammenkommen, entstehen Songs. Und zwar schnell.
Ihr zweites Album Kirschblütenboogie (2025) folgt auf das gefeierte Debüt – eine liebevoll lockere, subtil gestaltete Sammlung instrumentaler Stücke, die sich wie eine warme Brise bei seltsamem Wetter anfühlt. Die Musik bewegt sich zwischen dem sanften Psych-Funk von Khruangbin, dem Desert-Blues von Hermanos Gutiérrez und der cineastischen Eleganz von Connan Mockasin oder Mac DeMarco.
Die Musik von Löwenzahnhonig ist gemächlich und emotional abgestimmt und scheint nichts zu bewirken – bis man merkt, dass sich alles verändert hat. Ohne Texte sprechen die Songs durch Textur, Ton und winzige Veränderungen: sparsam, langsam brennend, zutiefst menschlich.
Nennt es Instrumental-Folk, psychedelischen Minimalismus oder Slowcore für weiche Herzen. Diese Musik passt gut zu frühen Zugfahrten, spätabendlicher Pasta, langsamem Tanzen in der Küche, existenzieller Angst – und ist auch dafür bekannt, Kinder, Hunde und abgelenkte Köpfe zu beruhigen.