Marea - Gezeiten auf Spanisch – wird in Lateinamerika auch als Zustand des Getragenwerdens verstanden. Wie das Element Wasser Sanftheit und Wucht zugleich ist, lässt sich die Musik der fünfköpfigen Band erfahren: Als Wechselspiel zwischen schwebender Leichtigkeit und rauschhafter Energie. Erhebung, ein Aufbrausen, getragen durch die Flut, um sich erneut bei Ebbe zu sammeln und neue Kraft zu schöpfen.
Marea Nucha erschafft multilinguale Klangbilder, welche von Latin Rock, Funk, Reggea, Jazz und Elementen des Progressive Rock geprägt sind. Gleichzeitig erheben sie sich den Konventionen dieser vorgefertigten Kategorien. Dies spiegelt sich in ihrer kollektiven Experimentierfreudigkeit wider, sodass ihre Songs eine Hommage an die Vielfalt und Grenzenlosigkeit der Musik darstellen.
In ihrer Spezialisierung auf konzeptuelle Live-Auftritte vermögen sie das Publikum auf eine audiovisuelle Reise mitzunehmen. Mit Laura Nucha’s ästhetisch präzisen Tanzeinlagen und waghalsigen Feuershows wird das Element Wasser komplementiert, wodurch unvereinbar geltende Polaritäten miteinander verschmelzen können.
Die Initialzündung der Band lässt sich auf das Jahr 2019 datieren, als sich Leadsängerin Laura Nucha, der virtuose Gitarrist Siro Andrea und Schlagzeuger Timothy Dahl bei einem öffentlichen Jam trafen und auf Anhieb musikalische sowie menschliche Verbundenheit empfanden. Bald kristallisierte sich eine gemeinsame Vision heraus. Mit dem Einstieg des Perkussionisten Inigo Cuevas und des Bassisten Robin Hostettler war die Band vorerst vollständig und zusätzlich facettenreicher.
Seither erzählt ihre Musik eine Geschichte, die sich wellenartig erweitert und dabei immer wieder zusammenfällt, um sich mit neuen Ansichten und Prioritäten von Neuem zu erfinden. Dadurch gelingt es der Band, mit offenen Augen zu träumen: Den eigenen wohlwollenden Optimismus auch einmal, während einem Konzert mit Wut oder Trauer zu ersetzen und alle Hüllen von sich fallen zu lassen. Diese ehrliche Verletzlichkeit ermöglicht es, die Grenze zwischen Publikum und Band aufzuheben, was in einem transzendenten Erlebnis für alle Beteiligten zu enden vermag