Der 28-jährige Mario Blaser veröffentlichte im Sommer 2010 seine erste CD («Mis Mic»), auf der sich 16 Rapstücke befanden. Das grosse Geschäft wittert der junge Rapper aber nicht. Im Gegenteil, für Blaser ist klar, dass Koch sein Beruf und der Rap sein Hobby bleiben wird, weshalb er seine erste CD verschenkte. «Die Leute sollen einfach Freude an der Musik haben und die Lieder sollen sie berühren.»
Zum Rap kam Mar`Yo auf Umwegen. Begonnen hat alles im Kindergarten, als der kleine Mario auf den Holz-Klötzen jeweils den Takt klopfte. «Die Kindergärtnerin hat schon damals gesagt, dass es aus mir einmal einen singenden Koch geben wird», erinnert sich Mar`Yo mit einem Schmunzeln im Gesicht. Koch als Beruf war damals naheliegend, führten doch seine Eltern in Matzendorf das Restaurant Sternen. Hier hatte er auch seine ersten Auftritte. Praktisch jeden Sonntag spielte er vor Publikum, bei Banketten, Festen und Privatanlässen. «Wegen meiner grossen Nervosität hätte ich nicht
einmal im Traum daran gedacht, dass ich so etwas einmal machen würde, schon gar nicht auf einem Akkordeon», so Mario Blaser. Gemacht hat er es trotzdem. «Schuld» daran ist sein Grossvater, der ihn zum Akkordeonspielen und den Auftritten im Restaurant überredete. Bereut hat er es bis heute nicht. Er konnte Erfahrungen sammeln und die Nervosität abbauen. Mar`Yo ist überzeugt, dass sein Grossvater heute sehr stolz auf ihn wäre.
Die ersten musikalischen Schritte prägten ihn. Er hat gespürt, dass die Musik zu seinem Leben gehört. Vom Rap war er aber immer noch meilenweit entfernt. «Dieser Musikstil hatte mich nie interessiert», meint Mar`Yo. Bis zu jenem Zeitpunkt, als ihm eine Kollegin ein Rap-Lied zukommen liess. «Das gefiel mir, es tönte nicht schlecht», erinnert er sich. Mar`Yo begann sich für Rap zu interessieren, «zog» sich «Stress» und «Bligg» rein, und plötzlich hatte er das
Gefühl, «dass ich das auch versuchen möchte».
Er war fasziniert gewesen, was man mit Sprachgesang alles ausdrücken könne. Seine Musik wurde von einem schweren Schicksalsschlag beeinflusst. Seine Freundin starb an den Folgen einer Lungen-Transplantation. In seinen Liedern hat er all das Leid, die Trauer und den Schmerz ausgedrückt. Der Rap war Therapie, Ablenkung und Verarbeitung zugleich. «Musik ist Medizin für meine Seele», sagt er dazu. Aber nicht nur für ihn. Seine Lieder gefielen, und die Kollegen ermunterten ihn, weiterzumachen. Auf dem Internet-Musikportal www.mx3.ch veröffentlichte er unter seinem Künstlernamen «Mar’Yo» seine Stücke, die zu seinem grossen Erstaunen oft gehört und auch zahlreich heruntergeladen wurden und immer noch werden.
Weil sich die Anfragen nach seinen Liedern massiv häuften, begann Mar`Yo an den Texten zu feilen, suchte Ideen und schrieb fast jede freie Minute neue Lieder. Entstanden sind 16
Stücke,die auf seiner ersten CD «Mis Mic» zu hören sind. Gratis für alle und jeden zugänglich.
Im Jahre 2011 gab Mar`Yo seinen Eintritt in die Rap-Combo Phoenix States aus Langenthal bekannt. Mit den Phoenix States entstanden verschiedene Gratis-Singles und es konnten einige, in der Region bekannte, „Hits“ gelandet werden. Unter anderem auch die neue Stadionhymne des SC Langenthal, welche schlicht und einfach „Langethau“ heisst. Zu dieser Zeit durfte Mar`Yo einige Bühnenerfahrungen sammeln und mehrere Konzerte mit den Phoenix States spielen. Im Jahre 2012 löste sich die Rap-Combo dann aber auf und Mar`Yo war wieder auf sich alleine gestellt.
Die Nachfrage nach Mar`Yo und seinen Songs hielt weiter an, weshalb er sich bereits wieder zurückzog um neue Songs zu schreiben. Nicht irgendwelche, nein! Tiefgründige bewegende Songs, welche unterhaltsam und zugleich nachdenklich sind. Das Ganze unterlegt mit
Pumpenden Beats. Für dieses Projekt hat sich Mar`Yo was ganz besonderes ausgedacht. Er begann einige Featurings für das neue Mixtape, welches er «LiLaLu» nennt, ins Boot zu holen.
Darunter namhafte Schweizerkünstler wie Padi Bernhard der National sehr erfolgreichen Band «Mash» («Ewigi Liebi»), Bensch (National Bekannter Rapper aus Solothurn), Jorche von der Berner Kultband Candy From A Stranger (Hits «Chum mit mir» / «Süde» / «Wenn I Chönnt feat. Peter Reber»), den Sänger Leasy (ehemaliges Mitglied der Rap-Combo Phoenix States) und Janika Streit (Youtube-Entdeckung). Bereits war Mar`Yo im Jahre 2013 auf der Bühne unterwegs als Supporting-Act der Berner Band Candy From A Stranger. Das Mixtape «LiLaLu» zeigt Mar`Yo wieder von einer anderen Seite, noch nachdenklicher, noch pumpendere Beats und auch mit
ganz anderer Bühnenperformance. Doch nach LiLaLu soll noch lange nicht Schluss sein.
«Bereits habe ich wieder die eine oder andere Sache im Köcher, sollte LiLaLu den Leuten gefallen und Anklang finden, werde ich mir gut überlegen auf nächstes Jahr ein komplettes Album auf den Markt zu bringen.» Doch erstmal kommt nun LiLaLu auf den Markt. Die Gratis
Musik soll so viele Leute wie möglich ansprechen und berühren. Denn bezahlen soll man ihn auch in Zukunft in erster Linie für seine Kochkünste!