Maze live: Das ist Schamanengesang an den Donnergott, sanftes Röhren und irres Screamen,
Wolkenritte - Traummusik mit feinen Bassflageoletts, später Wüstenlieder, Cowboygeschichten vom Rand des Highways und am Rande des Wahnsinns. Und der Chefdesperado erzählt von seinen Schiessereien, Liebeleien und Flossfahrten durch Raum und Zeit. Das ist Funk, das ist Rock’n’Roll, das ist aber auch Experimental und Jazz, psychedelisch und melancholisch, weich und wütend. Maze, das sind drei eigen- und einzigartige Künstler, ihre Musik ein organisches Gebilde, das im Vakuum zwischen drei grossen Individualisten entsteht, die ihre Instrumente streicheln und prügeln, ihnen noch während der raffiniertesten Soli verliebte Blicke zuwerfen.
Man hört, dass die Musik in nächtelangen Jams gewachsen, nicht im stillen Kämmerchen komponiert ist und nicht im Kämmerchen konsumiert werden soll. Sie riecht nach Schweiss und Rauch, Sommernacht und Dosenbier.
Natürlich ist Maze aus einem Jam entstanden, in ersten Sessions im Herbst 2010 lernten die Jugendfreunde Matthias Brägger (Bass) und Camille Bossart (Drums) den Gitarristen und Sänger Glauco Cataldo kennen, die verschiedenen musikalischen Hintergründe von Progrock bis Ethno liessen sich erstaunlich gut kombinieren, schnell entstanden eigene Lieder, schnell folgten erste Konzerte. Schnell auch schweissten die Musik, die Bühnenerlebnisse, die wachsende Resonanz die Band zusammen, so dass auch eine mehrmonatige Auszeit schon in der Gründungsphase Maze nicht mehr trennen konnte. Vielmehr erweiterte die Asienreise ihres Sängers Glauco das musikalische Spektrum der Band, indische und orientalische Klänge gewannen Einfluss auf einige Kompositionen, eine Ukulele aus Singapur (Reisebegleiterin aus Platzspargründen) übernahm die Leadstimme in anderen.
Sicher ein unkonventionelles Instrument für eine Rockband, die niedliche Klampfe wirkt fast komisch klein in den Händen des Gitarristen, aber kreischen und schreien kann sie wie die Grossen. Und so ist Maze eben. Da wird experimentiert, getüftelt mit exotischen Instrumenten, Effektgeräten Marke Eigenbau, immer neuen Beats, immer neuen Jampartnern aus aller Welt.
Ellenlang wäre eine Liste aller Nebenprojekte und Kollaborationen der drei Musiker, sie spielen auf der Strasse, in Musicals, mit Indiepopbands, mit Rappern, am liebsten aber halt als Maze.
Und das läuft gut! Seit der Bandgründung folgten unzählige Gigs in Kneipen und Clubs, Beizen und Spunten in und um Luzern, gekrönt vom spektakulären Sprungfeder-Finale 2012, später eine erste EP (Foolpark Sessions) und der Ausbau des bandeigenen Proberaums im Luzerner Szenelokal Miles. Maze hat sich seit ihren ersten Jams vor einigen Jahren weiterentwickelt, wurde experimentierfreudiger, vielleicht nachdenklicher, lernte auch, in kritischen Momenten keinen Fuck zu geben, sondern einfach Musik zu machen für sich und die klein-feine Fangemeinde in Luzern. Und für die und den Rest der Welt gibts bald, bald Dreckiges und Zärtliches, Funkiges und Verträumtes von Maze auf Platte. (Inklusive Musikfilm, Singleauskopplungen und Welttournee.)
by Béla Rothenbühler