NOTI WÜMIÉ «Sorry Zäme»
Album
VÖ 15. März 2024
Entschuldigung, das geht jetzt wirklich zu weit. Was sich Noti Wümié hier auf ihrem zweiten Album erlauben, ist schlicht anmassend. Die Leichtfertigkeit, mit welcher Greis und Benjamin Noti ihre fragilen Seiltänze exekutieren, ist eine Beleidigung für die seriöse Kunst. So spielt man nicht mit Emotionen. Zugegeben, es ist wahrscheinlich ihr bestes Album. Und die Konzerte werden vermutlich noch unterhaltsamer als bisher. Und ja, wir werden lachen und weinen. Aber nervenaufreibend bleiben sie trotzdem, diese verfluchten Noti Wümié.
Vor zwölf Jahren verknallten sie sich beim ersten Treffen. Ein Soli-Gig mit zu grellem Licht und zu wenig Publikum. Nicht die Show ihres Lebens. «Aber mir ist irgendwie eine Welt aufgegangen», sagt Greis. Noti und Wümié öffnen einander Räume. Völlig mühelos, fast ohne es zu wollen, befeuern sie gegenseitig ihre Spielfreude. Sie sind ein unwahrscheinliches Duo. Eine versehentliche Boyband. Und sie tun einander gut. Auf dem Album «Sorry Zäme» tönen Benjamin Noti und Greis so verliebt wie noch nie.
Die neuen Lieder haben schwer zu tragen und bleiben trotzdem leicht. Mal geht es um mehr Chancengleichheit in der Beziehung. Voller Hoffnung darauf, dass die faire Aufteilung von Mental Load und Sorgearbeit ein bisschen weniger oft scheitert. Mal gibt es eine aufrichtige Bekenntnis zur Hochstapelei. Als Selbstmedikation gegen das Imposter-Syndrom. Und natürlich die üblichen Themen: Sucht, Widerstand und bedingungslose Liebe. Lieder als Werkzeuge, um die eigenen Fehlverhalten, psychischen Erkrankungen und Privilegien zu überwinden.
Je stabiler ihre Beziehung wird, desto mehr wollen Noti Wümié sie mit uns teilen. In guten wie in schlechten – mit Tränen und Gelächter. Bei so viel Intensität hätte uns ein Bisschen Distanz gut getan. Diese wollten sie uns jedoch nicht gewähren. Sorry zäme.
ÜBER NOTI WÜMIÉ
Nach zahlreichen Kollaborationen, unter anderem mit Steff la Cheffe, The Young Gods, Anna Rossinelli oder Hatepop, haben Benjamin Noti und Greis wieder zusammengefunden. Das zweite Album «Sorry Zäme» von ihrem Duo Noti Wümié erscheint am 15. März 2024.
Sorry Zäme Tour
22-Mär-2024 La Cappella, Bern (Plattentaufe Bern)
28-März-2024 Parterre One, Basel (Plattentaufe Basel)
12-April-2024 KreuzKultur, Solothurn (Doppelkonzert mit Meimuna)
19-April-2024 Sternenkeller, Rüti ZH
17-Mai-2024 Gasthof Schnittweierbad, Steffisburg
25-Oktober-2024 Konservi, Seon
->die Tourdaten werden laufend ergänzt, ein sporadischer Besuch auf notiwuemie.ch lohnt sich!
Singles von «Sorry Zäme»
Am Endi denki immer nur a di
Noti Wümié covern Mani Matter auf Französisch und französische Chansons auf Bärndütsch. Auf dem neuen Album übersetzen sie eine weitere sinnliche Fremdsprache: das Hochdeutsche. Ihre Version von Element of Crime’s «Am Ende denk ich immer nur an dich» ist nicht das erste Cover des Stücks, nicht einmal die erste Dialektfassung. Doch es ist merkwürdig, wie viele subtile Unterschiede sich in dieser Version offenbaren, obwohl die beiden Sprachen doch so nahe beieinander liegen. Das Liebeslied, die Paradedisziplin der Popmusik, trifft hier auf Sven Regeners filmischen Schreibstil. Für Benjamin Noti ist die Originalversion «der vielleicht grossartigste Song ever», für Greis «ein Storytelling-Klassiker in bester Rap-Tradition». Danke Element of Crime, lasst Gedanken an die Liebe feiern!
Imposteur
Wir vermuteten es schon - nun ist es offiziell: Greis ist ein Hochstapler.
Doch bevor wir ihn anprangern konnten, ergriff er die Flucht und befreite sich mit dem Song «Imposteur» von sämtlichen Schuldgefühlen. Was bleibt, ist ein von Benjamin Noti produzierter Scherbenhaufen, dessen Beseitigung einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Das animierte Musikvideo zum Song wurde von der Basler 3D-Künstlerin Anna Dippert realisiert und porträtiert die Odyssee einer Birne, die auf einem Apfelbaum das Licht der Welt erblickt.
A dire Sitte
Greis wurde Vater und realisierte, dass die Gesellschaft immer noch fast alles von den Müttern erwartet, und selbst das nicht genügt. Und dass Väter immer noch nicht viel tun müssen, um Applaus zu erhalten. Dass Mütter nicht nur im Berufsleben benachteiligt werden. Sondern dass auch er, durch seine Privilegien, Entitlements und Rückzugsmöglichkeiten, für viele geschlechtsspezifische Ungleichheiten verantwortlich war. «A dire Sitte» ist ein Liebeslied für mehr Chancengleichheit in der Beziehung. Voller Hoffnung darauf, dass die faire Aufteilung von Mental Load, Haushalts- und Sorgearbeit ein bisschen weniger oft scheitert.