Aufgewachsen als Kind der 90er in den bündner Bergen zwischen der schweizerischen und italienischen Kultur, schlägt Sara Di Caro ihre Wurzeln in der Freiheit zwischen Unzugehörigkeit und Unabhängigkeit, zwischen Suchen und Finden. Sara nimmt sich die Teile raus, die zu ihr passen und hinterfragt dabei vieles, was die Gesellschaft ihr so aufzwingen möchte. So vielfältig ihre Seiten, ist auch ihre Musik von starken Frauenstimmen wie Whitney Houston und Christina Aguilera, sowie von gesellschaftskritischem British New Wave und Trip Hop wie The Cure und Portishead geprägt.
Vom Kinderzimmerspiegel in Mama’s viel zu grossen Pumps mit Haarbürsten-Performance, über gloriose Kirchenchorklänge zu schwitzigen Ska-Cover-Band-Ausbrüchen im fernen Panama, führt ihr musikalisches Tagebuch in breite Gefielde. Hin und her gerissen zwischen Verlangen ein Teil zu sein und völliger Isolation hat die Wahlbernerin nun den Stift in die Hand genommen und neben anderen musikalischen Projekten wie «Magic Monday» und «Max Berend» ihre eigenen Lieder geschrieben.
Ihre Debut EP «Last Cigarette» lädt zur tanzenden Selbstreflektion und tröstenden Flucht in die Gefühlswelten zwischen Süchten, Erkenntnis und Wandel ein. In Zusammenarbeit mit berner Produzenten Melvyn Buss (Sirens of Lesbos) gelingt es ihr durch überraschende und kontrastreiche Elemente, Schwere mit Leichtigkeit zu verbinden. Live tritt sie in intimer und ehrlicher Atmosphäre im Duo mit dem Jazz Gitarristen Anatole Buccella (Trois Imaginaires) auf, der sich wie sie auch im Grunge zu Hause fühlt.
Ihre Stimme weiss sie nicht nur musikalisch einzusetzen, sondern auch als Sprecherin. Ein Hörbuch einzulesen, oder einer animierten Trickfigur eine Stimme zu leihen und damit Leben einzuhauchen, ist eine weitere Leidenschaft die ihren Weg hinters Mikrofon führt.
Ihre Welt und Musik sind voller Kontraste, die einander in die Queere kommen und gleichzeitig stützen à la Whitney Houston: I’m every woman, it’s all in me.
Portraitfotos:
Pink: Michael Gehrig
Red: Hannah Gottschalk