Biography
Studeyeah besingt die Poesie des Alltags – vom Migrosrestaurant zum Altersheim bis zur Cervelas-Vergiftung in den Ferien
Mark Stalder ist Stude und Stude ist in Biel schon seit 2010 Kult. Nun hat Stude drei versierte Musiker um sich geschart, heisst neu Studeyeah und veröffentlicht Ende 2017 die EP „Usgrächnet i de Ferie“ mit sieben Songs. Studeyeah ist dadaistische Alltagspoesie in Berner- und Österreicherdeutsch mit Hit- und Kultcharakter. Studeyeah berappt die Schönheit eines Migros Restaurants in Grenchen, beobachtet Edi beim Fernsehschauen und besingt Cervelats und unser aller Zukunft im Altersheim. Musikalisch bewegt sich Studeyeah souverän zwischen Alpen-Reggae, Austria-Skilehrer-Rap und berndeutschen Synthie-Rock. Einfach ohne das genre-typische Fremdschämen. Wenn diese Musik auf Zuhörer trifft, dann knallt es.
Um Studeyeah richtig zu würdigen, müsste hier über den regen, kreativen Bieler Musikkosmos berichtet werden, der im Yagwud-Kollektiv seine Wurzeln hat und im Erfolg der grossartigen Puts Marie seine schönsten Blüten treibt. Dazwischen liegt Studeyeah – unaufgeregt, authentisch aber immer für einen Hit gut. Songs wie die Ode an das Migrosrestaurant Grenchen, der Aufruf zur Befreiung der Zootiere, die Hymnen für Lastwagenfahrerinnen und Rastaträgerinnen oder die ironischen Bemerkungen zum Wunschzettel der kleinen Tochter. In weichem Berndeutsch besingt Stude die kleinen Details des Alltags - als Kontrast sogar in einem wunderbar krachenden Skilehrer-Österreichisch.
Studeyeah funktioniert aber primär live und vor Publikum. Ob Studeyeah in Brenzikofen am BouiBoui Hippie-Festival oder in der Trutzburg Dachstock der Landes- und Kantonshauptstadt auftritt, überall singen die Zeugen-Studeyeah’s innbrünstig seine Songs mit. Ohne dass diese Songs überhaupt auf Tonträger veröffentlicht oder auf irgendwelchen Videoplattformen zu hören sind! Ein Phänomen, dass erst am Anfang steht, denn Studeyeah könnten ihren Underground-Erfolg aus Biel in die ganze Schweiz hinaustragen. Die Songs dazu haben sie.
Studes sparsames Reggae-inspiriertes Bassspiel legt einen sanft federnden Boden, die Mitmusiker werden durch sein absurd sparsames Auftreten sichtlich inspiriert. Gitarrist Crimson, Schlagzeuger Hugo Panzer und Keyboarder Henry Strongbox standen schon auf unzähligen Bühnen dieses und ferner Länder. Sänger und Bassman Stude – auch in der marodierenden Bluesband Superschurken aktiv - explodiert natürlich und authentisch, auf seine verhaltene, eigentümliche Bieler-Multikulti-Art.