Johnny Nabu drücken wieder und wieder auf Pause und halten die Welt an. Dann, wenn die Zürcher Nächte leer und die Herzen voll sind. Wenn dein Sommer ewig zu dauern scheint oder dann, wenn die Steine, die du geworfen hast, gegen das Glashaus krachen und alles zerbricht. Und nach dem Inne- und Festhalten läuft der Film nicht weiter, sondern es heisst wie im Track «Souvenir»: Rewind, Repeat. Denn Scherben bringen Glück und deshalb werfen wir so lange Steine und drehen die Zeit zurück, bis sich in den Scherben alle Liebe spiegelt, die wir zu geben haben. Bis nichts anderes mehr übrigbleibt. Das Duo Johnny Nabu mischt Mundart-Pop und Rap und schreibt mit ihren Songs Souvenirs für all jene Momente, die uns unser Leben lang nicht loslassen werden. Auf Bühnen malen sie die Erinnerungen mal ganz gross, mit Live-Drums und verschiedenen Gästen, und mal ganz sanft, im Duo mit Klavier, Stimme und Intimität. Aber egal wie sanft und still es werden kann – alleine sind Johnny Nabu nie: Sobald die Lichter wieder angehen und der Refrain beginnt, fühlt es sich an, als ob das ganze Publikum mit ihnen auf der Bühne steht. Oder auf dem Asphalt, denn wenn es um ihren Critical-Mass Hit «Hallo Velo» geht, spielen sie den mit den Füssen auf der Strasse, den Boxen auf einem Anhänger und mit hunderten Velos hinter ihnen. So hin- und hergerissen und vielfältig wie ihre Shows sind auch die beiden Musiker selbst: Jonas Jost an den Vocals und Merlin Obexer, der je nach Song Synthesizer oder Klavier packt. Das Duo spielte schon auf der Bühne des Moon & Stars in Locarno, schrieb ihre ersten Songs in Belgrad oder steht in Klassenzimmern, um Kids die Basics des Musikmachens beizubringen. Johnny Nabu ist vieles, aber was immer bleibt, sind die Pop-Harmonien und die Texte zwischen Wortspielerei und einer unendlich scheinenden Nostalgie – nach der Ferne ganz alleine oder der Nähe mit Freund*innen. Beispielsweise bei den Wohnzimmerkonzerten, die das Duo während der Pandemie bei denjenigen Menschen spielte, die ihre Debüt-EP in die Top Ten der Schweizer Albumcharts hievten. Nur eine Woche lang, versteht sich, aber das erste Mal Hitparade bleibt ebenso ein schönes Souvenir, wie die Konzerte in den Gärten und auf den Dachterrassen von Fans und Freund*innen.
