Biographie
THE REVIEW BY TRESSPASS:
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Wow, was geht denn da ab in der vermeintlich idyllischen Schweizer Sonnenstube? Da gibts offensichtlich nicht nur gute Laune; wenn Re-Count mal aus Deinen Boxen geföhnt hat, gibts die neue Frisur und die neue Wohnzimmereinrichtung umsonst. Die Möbel werden alle gegenüber der Hifi-Anlage aufgestapelt. Wenn es nicht die Boxen verblasen hat. Denn die Dröhnung, welche Omar E. Bernasconi und seine Jungs mit „Egocollective“ einem da verpassen, ist eine gewaltige. Druckvoll, energiegeladen und strotzend vor Power jagt ihr zeitloser Mix aus Electro und Rock durch die Gehirnwindungen. Klassische Industrial-Muster alter Schule („Heidi's tomorrow“) finden auf dem Longplayer ebenso ihren Platz, wie schon fast poppig Angehauchtes („Your code“) - wobei „poppig angehaucht“ immer noch für „ziemlich deftig“ steht. Der Fünfer aus dem Tesssin, erst vor einem Jahr zum Fünfer geworden, nachdem Omar sich vorher 13 Jahre lang solo vornehmlich am Material anderer zum Remixen vergriff, versteht es vorzüglich, die Klaviatur zeitgenössischer Musik auszureizen und von ihren höchsten bis zu den abgrundtiefsten Tönen alle zu spielen und zu einer geballten Ladung Rock-Power zu verdichten. Neben neun Kompositionen, die Omar für Re-Count geschrieben hat, präsentieren die Tessiner auf „Egocollective“ auch drei Remixes aus den Federn von Zero in On („City“), Young Gods („Freeze“) und Maja („Heidi's tomorrow“) - und stecken damit den Rahmen, in dem sie sich selber bewegen, ziemlich exakt ab. Ja, das Tessin bebt!