Über diesen Track
- Hinzugefügt am 5 September 2015
- Beschreibung
«Slumdog» – damit ist eine Person gemeint, die in ärmlichsten Verhältnissen lebt, vergleichbar mit Strassenkötern. «Slumdog» – so heisst auch die erste Video-Clip der Winterthurer Band We the People. Doch wer jetzt meint, die junge Band habe das Leben eines Menschen verfilmt, der wie ein Strassenköter im Ghetto lebt, liegt falsch. Die Single «Slumdog» erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der aus der Mittelschicht stammt. «Es geht im Song um das, was jemand aus der Mittelschicht nie kennen wird: Vor dem Nichts zu stehen», sagt Sänger Raphael Weidmann. Existenziell bedroht zu sein, lasse Menschen erkennen, dass sie leben und auch mit Nichts wieder etwas aufbauen können. Wer alles hat, erlebe nicht viel. Der 20-jährige Weidmann singt im Song gegen die Langeweile an, die die Wohlhabenden so oft plagt. «Viele verstehen nicht, wie gut es ihnen geht.» Gesellschaftskritik, das ist es, was der Sänger äussert. Und die auch im Video subtil platziert ist.
Ein junger Mann aus der Mittelschicht läuft von einer jungen Frau weg. Sie steht für das Schlechte, er für das Gute. In der idyllischen Landschaft verliert sich der junge Mann selbst und wird auf dem Weg verfolgt und verjagt – und zwar von sich selbst. Er wird immer mehr zu einem «armen Hund», zum Bösen, der am Schluss wieder am Beginn seines Weges steht, aber diesmal dem Guten, der jungen Frau, gegenübersteht.
Die Bilder greifen immer wieder Elemente aus den Lyrics auf, erzählen aber eine eigene Geschichte. Das Konzept für den Film entworfen hat Gitarrist Matyas Enz. Für die Produktion und das Filmen haben sie den Winterthurer Niels Epting hinzugeholt. Für die Kulisse fuhr die Band zusammen mit der Film-Crew für 2 Tage auf den Ofenpass im Bündnerland – ein Ausflug, der sich für die einmalige Bildsprache gelohnt hat.
In «Slumdog» steht nicht nur die Bildsprache, sondern auch die Musik in Kontrast zum kritischen Inhalt der Lyrics. Die Melodien kommen leichtfüssig daher. We The People spielen seit 2011 eingehenden Indierock, der Lust auf mehr macht. Auf der EP «Manners and Madness» sind fünf Songs zu finden, die ohne weiteres mit den Hymne der Nuller-Jahre von Bands wie The Strokes oder Arcade Fire mithalten können, aber dennoch kein Abklatsch sind.
- Coucou, Kulturmagazin - Erstellungsjahr 2015
- Regie (Video) Niels Epting
- 110 Plays
Credits
Cast (in order of appearance)
Nina Lötscher
Raphael Weidmann
Matyas Enz
Marius Hofmann
Fabian Maurer
Crew
Sebastian Baumann
Leah Gygli
Alina Sara Hediger
Lorenz Keller
Severin Keller
Laura Lieb
Giglio Pasqua
Samuele Tirendi
In einem Hochsommer vor vier Jahren perlt der Schweiss von den Fenstern eines Schlafzimmers in Winterthur. Dahinter entstehen soeben die ersten Songs einer neuen Kraft im Indierock.
Raphael Weid-...