www.trespass.ch
Das Electro-Trio Magnetfisch sagt mit den 4 Songs auf ihrer neuen EP „Rarotonga“ mehr aus, als es viele andere Sänger mit all ihren Alben zusammen machen. Erstaunen tut dies erst, wenn man weiss, dass die Berner bei ihrer Musik auf Gesang verzichten. „Propangasmaschinerie“ heisst der erste der vier Songs. Alleine der Titel setzt der Fantasie keine Grenzen. Warum widmet man einem Gas, welches einem in hoher Konzentration in Narkose versetzt oder sogar ersticken lässt, einen Song? Vielleicht tue ich Magnetfisch unrecht und sie widmen den Song allen Ballonfahrern, welche das Gas zum Abheben benötigen. Es hört sich gefährlich und in der nächsten Sekunde himmlisch an. „ADNDADN“ wirkt dagegen sehr überdreht und unnahbar, wie sein Titel es schon erahnen lässt. Aber „Hoppla!“, da kommt der Partysong, der sofort in die Beine geht und einem mitwippen lässt. Gegen Schluss wird „Hoppla!“ immer langsamer, damit dem zweisamen-mitwippen auch nichts mehr im Wege steht. Zu guter Letzt rundet „der kleine Durchbruch“ die EP harmonisch ab. Viel Spass auf der Fahrt mit dem fischförmigen Heissluftballon, aber Achtung, es geht hoch hinauf.
http://www.trespass.ch/Web/de/Bands_A-Z/M/Magnetfisch/Magnetfisch_Rarotonga_EP.htm
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Trespass.ch (Monthy) - The Chexbres Trilogy EP
"Wer sich von einem Titel leiten lässt, um daraus auf die Inhalte eines Musikerzeugnisses zu schliessen, wird heute meist an der Nase herum geführt. Nicht so bei Magnetfisch. Die Berner Timothée Barrelet und Patrick Scherrer widmen sich seit 1998 ihrem Baby, dem seit dem Ausstieg von Sängerin Seline Kunz wieder instrumentalen Elektro-Pop. Komplettiert wird das Synthi/Gitarren-Duo seit 2002 von Bassist Rolf Althaus. Und von wegen Titel und Inhalt - "Chexbres" tönt ja schon einmal sehr französisch. Die Kombination von Elektro und Frankreich führt genau in die Richtung, in die auch der Magnetfisch 2011 schwimmt. Die vier Songs sind eingängig und von 80er Jahre Keyboards durchzogen. Sie sind viel mehr als einfache Lounge-Sound, aber durch das Fehlen von Gesang längst nicht so aufdringlich wie sonstige Popsongs. Dass die Berner überhaupt so unkompliziert daher kommen können, ist nicht etwa selbstverständlich. Eigenheiten gehören zu dieser Band wie der Magnetfisch an den Kühlschrank - so haben sie denn auch hier ihre Trilogie bewusst mit vier Songs geplant, damit der gewohnt stirnrunzelnde Hörer sein gewohntes Fragezeichen vorfindet. Diese Mentalität macht allerdings das gewisse Etwas aus - denn das Besondere an Magnetfisch ist meiner Meinung nach, dass sie in einem Teich von süffigen, nicht aneckenden Sounds ihre kleinen musikalischen Experimente machen können, ohne den Song als Ganzes zu zerstückeln."
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Magnetfisch - Zurück zu den Wurzeln
(Parklife; http://coast-is-clear.blogspot.com/)
"Angenehm überrascht war ich, als mich Timo von der Schweizer Band Magnetfisch neulich anschrieb und mir die neue EP mit dem ziemlich obkuren Titel «The Chexbres Trilogy» zukommen ließ. Magnetfisch hatte ich vor langer Zeit schon einmal im meinem Blog vorgestellt, und da mir ihr sympathischer Elektro-Indiepop sehr gefiel, freut mich die neue EP natürlich. Diesmal geht es rein instrumental zu, womit die Band zu ihren Wurzeln zurückkehrt. So sind bei Songs wie «Slurmz» eindeutig auch Minimal-Einflüsse auszumachen – wer also auf 80er beeinflusste, dennoch aber modern und frisch klingende Musik steht, sollte Magnetfisch ein oder auch ruhig gleich zwei Ohren leihen."
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"Neues Material in Form einer 4-Track-EP wird dieser Tage von Magnetfisch veröffentlicht. The Chexbres Trilogy zeigt sich jedoch, im Vergleich zum letzten Album Body On The Left, Soul On The Right kantiger und nicht mehr ganz so poppig, zumal es sich um vier Instrumentalaufnahmen ohne Vocals handelt.
Stimmungsmässig bleibt die Musik jedoch, wie schon der Vorgänger, in den elektronischen 1980ern und 1990ern, zum Beispiel mit einem Starttrack “Slurmz“, der sich wie die “Sweet Dreams” der Eurythmics anhört, einfach mit einer Wah-Gitarre anstatt der Stimme von Annie Lennox. Das ganze hat etwas Jam- oder Session-Mässiges mit recht viel Retro: Flächige Synthie-Streicher erinnern später an die Titelmusik von “Das Boot”, Drumcomputer geben sich recht ungelenk und sperrig.
Somit wirkt “The Chexbre Trilogy” recht nostalgisch und bringt ein wenig das Feeling der guten alten Zeiten zurück, ein wenig trashig vielleicht, aber immerhin etwa 11 Minuten lang."
(grid; http://www.out-of-space.ch)
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(Martin Graf, Legacy)
Anhand der Besetzung ohne Drums und Gesang kann man schon mal konstatieren, dass sich Magnetfisch eine sehr eigene Ecke für ihr Soundhaus ausgesucht haben. Angenehm schwebend, leicht trancing wirkender Electro-Pop mit perlenden Gitarren, zum Zuhören und Versenken einladend, ohne aber intellektuell überfrachtet zu sein. Die Stücke hören auf Titel wie "Neinsäge" und "Der Tortengräber" und dieses augenzwinkernde Element, diese Freude am Musizieren schimmert bei den drei Bernern stets durch. Stets ein Aug und Ohr nach hinten gewandt, auf den Spuren so grossartiger Bands wie Depeche Mode, Heaven 17, Fiction Factory ("Schiefe Ebene") und Human League ("Der Tortengräber"), transponieren Magnetfisch vertraute Strukturen auf eine neue und neuartige Ebene, ohne dabei Entwurzelung und Radikalismus zu betreiben, reichern die warmen elektronischen Sounds mit spärischen, geisterhaft hallenden und seifenblasengleich treibenden Gitarren an, auf denen sich die Lichtreflexe der Synthies schillernd spieglen.
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Seele am rechten Fleck (Regula Fuchs, der Bund, http://www.derbund.ch/)
Der Blick in die Vergangenheit ist in den letzten Jahren zu einem bevorzugten Stilmittel musizierender Pop-Artisten geworden – und mitunter beschleicht einen das Gefühl, es gebe nichts Neues mehr unter der Sonne.
Dass der Blick zurück aber auch durchaus erfreuliche Musikströmungen wieder ans Tageslicht holen kann, beweist die Band Magnetfisch. Entstanden ist das Projekt bereits 1998 als Duo: Patrick Scherrer und Timothée Barrelet huldigten zunächst rein instrumental dem New Wave der frühen Achtzigerjahre. Ein paar Jahre später kam mit Rolf Althaus ein Bassist mit an Bord [...]. Und im Fahrwasser von Magnetfisch fanden sich nun auch vermehrt poppigere, melodiöse Elemente, welche die zarten elektronischen Beats zu einer neuzeitlichen, melancholisch-lieblichen Popmusik ergänzten.
Nun steht in Bern die Release-Party des letzten August veröffentlichten Albums an. Die linde Melancholie, das aparte Wechselspiel zwischen Elektronik und Gitarren [...]: Bei «Body on the Left, Soul on the Right» handelt es sich um Musik, die ihre Seele auf dem rechten Fleck hat.
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Tauchen in elektronischen Klangwelten (David Loher, Berner Kulturagenda, http://www.kulturagenda.be/)
Im grossen Aquarium der Berner Musikszene schwimmen allerlei Fische. Da gibt es einmal die grossen, die alle kennen und an denen niemand vorbeikommt. Dann hat es schillernde, die kurz auftauchen und gleich wieder verschwinden. Schliesslich gibt es ganz viele unscheinbare, die einfach da sind und nie auffallen. Ein Fisch hingegen, der hier nirgends so richtig hinpasst, heisst Magnetfisch. Er ist weder besonders gross, noch schillernd oder besonders unscheinbar. Für all diese Schubladen ist er vielleicht einfach zu alt. Seit Jahren zieht er unermüdlich seine Kreise, mal mehr im Blickfeld des Publikums, dann wieder mehr im Untergrund, um irgendwann verwandelt und doch unverkennbar gleich wieder aufzutauchen.
Die Anfänge von Magnetfisch verlieren sich irgendwo in den 90er-Jahren, als der Gitarrist Patrick Scherrer und der Keyboarder Timothée Barrelet ein Elektropop-Duo mit dem Namen Illusion perdue? gründeten. Einige Jahre und zwei Alben später stiess Bassist Rolf Althaus dazu und erweiterte die Band, mittlerweile unter dem Namen Magnetfisch bekannt, zum Trio. Weg von der Hintergrundmusik Magnetfisch blieb rein instrumental [...]
Als ein erstes Produkt erschien 2005 die Single «Botox», die es auch in die Radiostationen schaffte. Beim Zürcher Alternativradio LoRa erhielt die Band sogar eine Livesession. [...] Doch wieder vergingen einige Jahre, Auftritte an Open Airs und auf Konzertbühnen in der ganzen Schweiz, bis letzten Sommer mit «Body on the Left, Soul on the Right» das aktuelle Album fertig wurde.
«Uns zeichnet die Beständigkeit aus», meint Bassist Rolf Althaus mit Blick auf die lange Bandgeschichte. Das bedeutet auch, dass sich das Programm von Magnetfisch kontinuierlich weiterentwickelt. «Wir haben mit der neuen CD nicht ein komplett neues Programm entworfen, sondern unser Repertoire ausgebaut», so Althaus. Einige Songs haben ihren Testlauf vor Publikum bereits hinter sich – und überzeugten.
Dass Magnetfisch nicht alljährlich eine Platte auf den Markt wirft, sondern sich Zeit lässt, hat unter anderem damit zu tun, dass alle Bandmitglieder nicht nur Musiker sind. Althaus beispielsweise ist vor allem auch Klimawissenschafter und hat kürzlich sein Doktorat abgeschlossen. Da versteht es sich von allein, dass die Musik gelegentlich in den Hintergrund tritt. Gerade in solchen Phasen, in denen man wenige Auftritte absolviert, wird der Proberaum gewissermassen zum Kreativlabor, in dem man an neuen Sounds und Ideen tüftelt. «Wir sind über all die Jahre auch einfach gute Freunde geworden», erzählt Althaus. «Wenn einmal musikalisch nicht so viel läuft, trifft man sich trotzdem gerne im Bandraum.» An der Plattentaufe im Ono zählt aber wieder einzig die Musik. Dann heisst es für das Publikum tief Luft holen und zusammen mit Magnetfisch eintauchen in die elektronischen Klangwelten von «Body on the Left, Soul on the Right».
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Milna Nicolay, Taxi Magazin, http://taximagazin.ch/
Interessante, leicht unterkühlte Musik, die dennoch treibt. [...] Verkauft werden Magnetfisch (Timothée Barrelet: Keyboards, Patrick Scherrer: Guitar, Rolf Althaus: Bass) als New Wave wie er in den frühen 1980er geliebt wurde. Empfinde ich nicht so, denn dafür hat diese Musik zuviel Gefühl. Eher in der Kategorie intelligenter Elektro-/Synthiepop. Ob tanzbar, hab ich noch nicht ausprobiert, aber zum Anhören auf jeden Fall angenehm.
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Sandy (Trespass Crew), www.trespass.ch
Eigentlich habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, ob mein Körper links oder rechts ist. Er ist doch genau in der Mitte, und die Seele überall. Die Berner Elektro-Pop-Band Magnetfisch hat es genau definiert: Der Körper ist links, die Seele rechts! Ich versuche nun, mein Gefühle auf dieser richtigen Seite zu platzieren und mich so an ihre Musik anzustöpseln. Und hoppla, in dieser Stellung magnetisieren die vier Fische viel ausgeprägter, als beim ersten ganzheitlichen Hinhören. [...] Auffallend ist, dass sich die Gitarren- und Bass-Riffs ungewöhnlicherweise immer wieder in den Vordergrund drängen und so die eher nervösen, elektronischen Klänge beruhigen. Gitarrist Patrick Scherrer hat übrigens zusammen mit Timothée vor elf Jahren das damalige Duo gegründet. [...] Bassist Rolf Althaus [...] ist später dazu gestossen. Das aktuelle, bereits vierte Album „Body on the Left, Soul on the Right“ ist das erste, das die vier Musiker zusammen aufgenommen haben. Eine spannende Mischung von New-Wave-Elektro, melodiösem Gesang und bekannten Gitarrenklängen, die es da zu entdecken gibt. Wichtig ist aber, dass man für die Magnetfisch-Exkursion die Seele rechts trägt.
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Alexander Pohle
Alle paar Jahre erscheint eine neue CD der Schweizer Band MAGNETFISCH, man kann zwar nicht die Uhr danach stellen, aber man kann immer davon ausgehen, aufregende neue Musik zu hören zu bekommen.[...]
Bisher konnte man MAGNETFISCH immer leicht und locker ins Genre New Wave einordnen, gerne verglichen mit alten Helden wie The Cure, And Also The Trees oder The Durutti Column. Inzwischen gibt es neben den typischen Gitarrenklängen aber auch mehr elektronische Spielereien zu hören und die Rhythmen orientieren sich hier und da an moderneren Klängen. Dazu wie bereits gesagt der Gesang, was dem Ganzen eine gewisse Popnote verleiht.
Natürlich bleiben die New Wave-Ursprünge erhalten, wobei der Fokus nun auch Post Punk im Stile von Pigbag (vor allem beim Bass-Spiel) einschließt. Dass die Band ihre Wurzeln nicht vergessen hat und immer noch liebt, zeigt ein And Also The Trees-Cover mehr als deutlich. Insgesamt klingt das neue Album etwas locker-flockiger als die Vorgänger und ich bin mir ziemlich sicher, dass die MAGNETFISCH-Leute auch die Platten von Nouvelle Vague mögen, auch, wenn sie stilistisch natürlich nicht in Richtung Bossa Nova oder Easy Listening tendieren.
Warum MAGNETFISCH nicht längst viel bekannter sind, ist mir nicht ganz klar, an den Songs und der Produktion der Platten kann es nicht liegen. Und wenn die Leute einer Band aus der Schweiz heutzutage noch misstrauen und die deswegen links liegen lassen, ist das mehr als armselig. Weg vom reinen Gitarren-Wave hin zu schönem Wave-Pop, der hier und da an die 90er Jahre Band Passion Noire aus Deutschland erinnert…das ist schon mehr als okay. (A.P.)
http://www.backagain.de/
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grid, www.out-of-space.ch
Hauptsächlich beeinflusst vom Electropop und der generellen musikalischen Stimmung der Achziger- und früheren Neunzigerjahre, wenden sich Magnetfisch auch mit ihrem neuen Album Body On The Left, Soul On The Right nicht von dieser Ära ab. Wer genau hinhört, pickt wohl hie und da immer mal wieder ein Stückchen New Wave, ein Stückchen The Cure-Mässige Gitarre oder ähnliches auf. Aber dennnoch kann man das "Pop" in der Beschreibung "Electropop" nicht weglassen.
Die dritte LP der berner Band vereinigt einige Stile und Stimmung in sich. [...]
Einige der Song fallen aber erst wirklich auf, wenn sie ein wenig vortgeschritten sind. So zum Beispiel das Titelstück "Body On The Left, Soul On The Right", welches mit (gesampelter?) Gitarre beginnt, die dann ein wenig später vom Beat unterstützt wird. Doch dann wird die Musik wieder heruntergeschraubt, um dann Stück für Stück wieder hochgefahren und zusammengebaut zu werden. Sehr schön gemacht, mit diesem kleinen Überraschungseffekt.
Der nächste Track ist dann (für manche vielleicht auch eine kleine Überraschung), in deutscher Sprache benannt. "Eine Frage der Atemtechnik" ist jedoch ein Instrumentalstück, so dass es bei der deutschen Sprache im Titel bleibt (das selbe gilt übrigens für zwei weitere Titel in deutscher Sprache "Absolut Windig" und "Auf Zum Letzten Gefecht"). [...] Sowieso ist dieser Track einer der schönsten auf dem Album; atmosphärisch und ausdauernd.
Vom Pop weg bewegt sich die Musik immer mal ein wenig, denn hie und da wurden immer wieder kleinere Dissonanzen eingebaut, einzelne Instrumente im Hintergrund, die feine, harmoniefremde Klänge einstreuen oder gar nur ein wenig "schwimmen" (wie z.B. in "China"). Dies nimmt der Musik die Sterilität und Künstlichkeit, unter der Electropop sonst vielmals leidet. Aber da auf dem Album einige "organische" Instrumente vertreten sind, war diese Gefahr sowieso nie sehr gross. Generell kann man sagen, dass Magnetfisch immer eine sehr ausgewogene Mischung aus elektronischen und "konventionellen" Instrumenten einsetzt.
Von einer Band, die als ihre musikalischen Wurzeln jene Zeit von The Cure, And Also The Trees (von denen das Cover "Roulette" stammt) und New Wave-Bands angibt, könnte man ein überaus düsteres Album erwarten. Die Düsterkeit findet man hier jedoch nur ansatzweise, und meistens mit einem gleichzeitigen Augenzwinkern. Ironischerweise Überzeugen vor allem [...] die Instrumentalstücke. [...] Bei den Instrumentalstücken können die Instrumente loslegen, ohne auf Refrain-Strophen-Abfolgen Rücksicht zu nehmen. Body On The Left, Soul On The Right ist auf jeden Fall ein gelungenes , sorgfältig produziertes und vielschichtiges Album, welches nicht nur auf den ersten Blick gefällt.
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Alexander Pohle (www.backagain.de)
MAGNETFISCH gibt es nun schon seit 1998 und aus einem Duo, das reine Instrumentalmusik gemacht hat, die ihren Ursprung im New Wave der frühen 80er Jahre hat [...] ist inzwischen ein Trio geworden. Richtige Songs, die durchgehend Ohrwurmqualität haben und unter Liebhabern von gutem altem New Wave so einige Liebhaber finden sollten. Selber bezeichnet die Gruppe ihren Sound als Elektropop. Obwohl die Musik in ihrer Struktur zwar schon elektronisch ist, sehe ich persönlich aber eher die prägnanten Gitarrenklänge im Vordergrund, die an Größen wie The Durutti Column, And Also The Trees und The Cure erinnern. Diese Gitarren sind es, die mich inzwischen zu einem richtigen Fan der Musik gemacht haben. [...]
Unaufdringlicher, melodiöser New Wave, wie man ihn heute leider nur noch selten hört. (A.P.)
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Jörg David (Synthetics) über Botox
Magnetfisch
"Botox"
Nur wenige Bands schaffen es sich wirklich und ernsthaft weiter zu entwickeln. Bei den meisten bleibt die Weiterentwicklung in der Tatsache stecken, dass nur an Erfahrung dazu gewonnen wurde aber keinerlei ernstzunehmender Fortschritt stattgefunden hat. Eine erwähnenswerte Ausnahme sind da die inzwischen zum Quartett zusammengewachsene Band Magnetfisch. Dass Magnetfisch eindringliche, ruhige und melodiöse instrumentale Arrangements auf die Beine stellen können, haben sie in der Vergangenheit ausdrucksvoll bewiesen. Neben dem ursprünglichen Gründungs-Duo Timothée Barrelet (Keyboards, Programmierungen) und Patrick Scherrer (Gitarre) gesellt sich Bassist Rolf Althaus [...]. [...] Magnetfisch schaffen mit ihrer Art der Verbindung von Gitarre und Keyboard inzwischen fast eine eigene Sparte in den weit verzweigten Welten zwischen Elektropop und dem New Wave. Der Titelsong "Botox" wirkt auf seine harmonische Art leicht treibend [...]. "Poisonous Trace" ist meiner Meinung nach der beste Song dieser Single, da er durch seine Melodien und auch wiederholt durch den Gesang ins Gehör fällt. Imposant an dem Song ist der spät einsetzende Geschwindigkeitswechsel [...]. "Footloose and Steady" steht seinem Vorgänger in nichts nach, zumal hier das Bassspiel von Rolf Althaus eindrucksvoll in den Vordergrund drängt.
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Ane Hebeisen (der Bund, 06.10.2006)
Nostalgie aus dem Computer
Wer sich die Musik von Magnetfisch anhört, dem wird gleich von mehreren Seiten Nostalgie zugefächelt. Die zarten Beats aus dem Personalcomputer erinnern an eine Zeit, als beseelte Popmusik noch Trip-Hop genannt wurde, die schwermütigen Gitarren gemahnen eher an die zukunftsskeptische Romantik der Achtzigerjahre, und da sind auch Spurenelemente des Synthie-Pop aus selbiger Epoche auszumachen. Aus diesen Ingredienzen bosselt sich die Band eine ansprechende Form heutiger Popmusik zusammen. (ane)